Zeitschriften für Akquise, Verkauf und sonstnochwas

Habe letztens bei einem Flug leider kein Handelsblatt bekommen, Focus oder Spiegel war auch alle (Leute, wie wäre es mal mit Motor Klassik?) und die Rheinische Post hatte ich schon morgens überflogen. Also nahm ich mir frohgemut ein Blättchen zum Thema Absatz, Verkauf, Vertickern, Kundenneugewinnung oder wie man das auch immer bezeichnen könnte.

Bezeichnend war vielmehr, dass es inhaltlich für meinen Geschmack mager zuging. Hurra, Agentur XY hat ein Budget vom Kunden Z nach hartem Kampf bekommen. Habe ich Aktien bei denen? Interessiert mich also nicht. Creative Director Hastenichtgesehen wechselt die Agentur – ich höre schon den Sack Reis in China plumpsen. Und dann gings ans Web.

Gut, ein Redakteur muss nicht dem Standard eines Online Managers entsprechen, um allgemeine Informationen zu verfassen. Aber wie die an ihre Interviewpartner gekommen sind und was die wiederum von sich gegeben haben, huch. Da sind sehr viele meiner Bekannten aus der Branche und natürlich auch meine Wenigkeit aber in ganz anderen Ligen unterwegs.

Naja, die breite Masse wirds gefreut haben. Jetzt hat man schon mal wieder ein paar neue Schlagworte, die man substanzlos weiter vertickern kann. Es lebe Web 2.0, Ugh!

Die EM ist gelaufen, jetzt wird es wieder normal

Während der EM und vor allem gestern herrschte eine Totenstille auf den Servern. Da war weniger als gar nichts los. Entsprechend hatte ich einige Kampagnen so ab 18:00 auf Tiefschlaf geschickt, was sich im Vergleich zu anderen Systemen auch mehr als berechtigt erwies.

Nach dem (Trauer)Spiel gab es dann wenigstens noch ein positives Ergebnis für mich: bei ebay günstig abgestaubt. Hatte auf ein paar Artikel geboten und mit der Abwesenheit von über 30 Millionen Fernsehzuschauern im Markt kalkuliert. Kann ich nur sagen: Treffer, besser jedenfalls als die Nationalmannschaft ;-).

Heute so ab 9 Uhr läufts wieder normal im E-Commerce, die ersten Bestellungen bei Kunden trudelten ein.

Das Bewertungssystem bei ebay

Nach vielen Änderungen hat das Bewertungssystem bei ebay jetzt einen völlig anderen Charakter, als zu Anfang – herrje, ich bin ja seit 1999 dabei, wow……

Also, ganz zu Anfang galt gleiches Recht für alle, Verkäufer und Käufer konnten bewerten, wie sie wollten. Mehrere Auktionen eines einzigen Käufers oder Verkäufers wurden zusammengefasst, eine einzige positive oder negative Bewertung wurde gewertet und das wars dann für den Bewertungsdurchschnitt.

Heute sieht die Sache gänzlich anders aus. Zwar können Käufer negativ bewerten, Verkäufer aber nicht. Damit ist meiner Meinung nach seit einiger Zeit eine Schräglage gegeben, die schwarze Schafe zu Einkäufen bei der Konkurrenz missbrauchen können. Ja, so etwas gibt es. Schon 2005, als ich den ersten Powerseller Gold geschafft habe, kam es zu Einkäufen offensichtlicher Konkurrenten. Immer hübsch mit dem Ziel einer Abmahnung, Negativbewertung oder der Meldung an ebay. Solche Spielchen habe ich nie mitgemacht aber gerade im Bereich Konsumgüter ist das Gang und Gäbe. Heute ist das gefahrlos möglich, eine Käufersperre oder ein Ausschluss des Mitglieds bei Missbrauch wird ungleich schwerer.
Auch finde ich nicht so toll, dass „alte“ ebayer mit glänzendem Ruf jetzt gleich behandelt werden mit neuen Händlern, die eben mal in paar Auktionen unter Freunden abwickeln und sich so ein vermeintlich ähnlich positives Profil schaffen. Da hilft auch die Begrenzenung auf die letzten 12 Monate nichts. Beispiel: nach aktueller Rechnung habe ich 171 positive Bewertungen, wobei aber nur in den letzten paar Monaten jede Auktion einzeln gewertet wird. Meine älteren Auktionen zählen dagegen nicht einzeln, sondern nur eine Stimme pro Mitglied – egal, wie viele Auktionen in Summe mit diesem Mitglied abgewickelt wurden. Da käme man auf bedeutend mehr, wahrscheinlich so 500+, wohlgemerkt alle positiv.

Kann sein, dass ebay die schönen Sternchen mit den ganz großen Zahlen der Powerseller als Marketingmittel sieht, für mich ist und bleibt dies eine Verfälschung. Und warum soll nicht auch ein Verkäufer negativ bewerten können?

Querbeet ist vorbei, Artikelverzeichnisse haben stark nachgelassen

Die Zeiten, bei denen man mit etwas schlauen Texten in Artikelverzeichnissen die Position seiner Homepage massiv nach vorne bringen konnte, sind vorbei. Zu viel und zu oft haben vermeintliche Suchmaschinenoptimierer die Verzeichnisse mit billigsten Massenartikeln in Form von sehr, sehr ähnlichen Belanglosigkeiten zugemüllt.

Zudem waren viele Betreiber der Artikelverzeichnisse so „schlau“, massiv Backlinks zu verlangen. In den Webmasterrichtlinien von Google steht sinngemäß, man solle sich keine Links kaufen. Was aber anderes war die Aufforderung, gegen einen zusätzlichen Link selbst einige Backlinks zu spendieren?

Zumal es thematisch bei den Artikelverzeichnissen wie Kraut und Rüben durcheinanderging. Vom Kredit bis zum Sexspielzeug, nichts passte wirklich thematisch oder stilistisch zusammen. Das war oft eine Massenabfertigung qua schnell zusammengehämmerten Texten nicht immer guter Schreiber. Kein Wunder also, dass Google hier mal wieder angesichts der Auswüchse vermeintlicher Suchmaschinenoptimierer die Notbremse zog.

Ständig neuer Inhalt ist gut, solange er thematisch passt. Das Gewusel in den Artikelverzeichnissen passte dagegen wie die Faust aufs Auge. Nur Masse bringts nicht, es muss auch Qualität her.

Sommerschlussverkauf gestartet?

Bei Kleidungsstücken purzeln die Preise. Jenseits von Nobelmarken im obersten Marktsegment sind bereits jetzt sehr viele Angebote erhältlich, die nur noch mit erheblichen Rabatten in den Markt gepusht werden können. All die Hochglanzkataloge haben sich schneller erledigt, als geplant. Auf den Internetshops sind Listenpreise sowieso nur noch schwer durchzusetzen. Wo Hersteller strikte Vorgaben bezüglich der Preisgestaltung haben, ist das Niveau noch relativ stabil, ansonsten geht es bergab. Zu viel Ware für zu wenig Konsumenten ist dabei nur ein Faktor.

Das schlichtweg bekloppte Wettergeschehen ist in diesem Jahr mit verantwortlich. Frühjahrskollektionen wurden spät und zu Schleuderpreisen an den Mann oder die Frau gebracht. Entsprechend sind die Kleiderschränke zu, vollgestopft. Auch reagieren immer mehr Menschen nicht mehr mode- sondern eher stilbewusst oder schlichtweg praktisch. Sehe ich an mir selbst. Ich habe doch glatt den Trend zu Slimline im 70er Jahre Braunorange nicht mitgemacht. Sollen doch andere das anziehen, was sowieso nicht so gut aussah, aber die dringend benötigte Abwechslung in der persönlichen Darstellung verhieß.

Zudem reagieren immer mehr billige Labels superschnell auf Modetrends und nehmen die Ideen der Designikonen auf, bevor sie massenhaft verbreitet sind. Hey, bei Quelle, Neckermann, KiK und wie sie alle heißen, bekommt man genau so schnell häßliche Teile wie bei Gucci ;-). Dazu kommen noch die Outletcenter, die sowieso mit niedrigeren Spannen operieren.

Das ist neu? Nö, in diesem Artikel über Schlussverkauf gabs das schon 2007, hier zum Thema Preisgestaltung aus dem gleichen Jahr gabs nochmals 6 Monate vorher die Einleitung. Den Verbraucher, also mich ebenfalls als Käufer von Kleidung, freut hingegen das angenehme Niveau für hochwertige Ware. Billigklamotten lohnen sich nicht mehr, die könnte man bald zum Kilopreis verkaufen ;-).