Das Rennen um die Goldene Ananas – die meisten „Freunde“, die meisten „Follower“…..

Wird ja langsam etwas unübersichtlich. Man hat mit Google+ und LinkedIn zwei internationale Netze, welche auch für Business geeignet sind. In Deutschland gibts noch Xing, zur Unterhaltung Facebook und Twitter…… Wer da überall einen Account hat, kommt ganz schön ins Arbeiten. Jedenfalls dann, wenn man möglichst viele Leute treffen und zu seinen „Freunden“, „Geschäftskontakten“ oder Followern zählen will.

Mal ehrlich, ein paar Jungs verdienen damit ganz gut Geld. Die sind aber auch sonst in den Medien und im Web stark vertreten. Ergo ist deren Meinungsführerschaft für deren Anhänger nur einen kleinen Klick entfernt.

Was mich wundert, ist zurzeit das Rennen rund um die meisten Kontakte sowie die digitalen Bewegungsmuster der ach so beschäftigten Berater, Trainer, Coaches und Experten. Mehrmals täglich gibt es in den sozialen Netzen deren Statusmitteilungen sowie natürlich oft auch jede Menge Kommentare zu diesem und jenem. Dazu steigt die Zahl der Kontakte wie irre an, weil die offensichtlich das halbe Netz umgraben, wer denn noch unterwegs ist, den sie zu ihrem Bekanntenkreis hinzufügen können.

Wäre mir ja zu viel Streß und obendrein habe ich da zu wenig Zeit für. Außerdem frage ich mich immer, womit die eigentlich ihr Geld verdienen. Wenn man in einem derartigen Umfang die absolut gleichen Profile sieht: Berater, Coaches, Verkaufstrainer und Werbemenschen – kaufen die alle untereinander genau das, was sie selbst anbieten? Erscheint mir wenig zielführend, da erstens der Markt zu klein, zweitens die Zahlungsstärke zu gering ist. Wer nur Kontakte sammelt und herumpostet, hat offensichtlich nicht viel besseres zu tun…..

Auf zig Postings mit Schlagworten, die irgendwann mal gezogen haben könnten, fällt mir auch nix mehr ein: 5 Rezepte zur Kundengewinnung, 6 neue Rezepte zur Kundenbindung, 7 Top-Rezepte für Verkaufstraining, 8 Geheim-Rezepte für Social Media, 9 vertrauliche Rezepte fürs Controlling. Herrjeh, da sind ja 10 Rezepte für Apfelkuchen noch interessanter! Zumal man eh alles schon zig mal gehört hat – das Lesen lohnt doch gar nicht mehr.

Und damit sammeln die Jungs und Mädels munter und wie wild irgendwelche Kontakte…..zu welchem Zweck?

Es muss als ersten Preis wirklich so eine Art Goldener Ananas geben…..

Was ich nicht verstehe – die Rating Agenturen

Durchweg negative Bewertungen bei Rating-Agenturen haben ja in der letzten Zeit für Aufsehen gesorgt. Nun, ich halte die Rating-Agenturen selbst für ziemlich überbewertet und falsch bewertet. Auf der einen Seite bekommen europäische Staaten sehr schlechte Noten, obwohl sie bislang ihre Kredite zurückzahlten, es also keinen Ausfall gab. Obendrein steht da ein dickes Rettungspaket, welches eine ganze Menge an möglichen Problemen abfangen kann. Sprich, hinter den Schuldnern stehen enorme Wirtschaftskräfte, welche eigentlich für eine ausreichende Bonität sorgen.

Vollkommen anders sieht es in den USA aus. Ein paar Bundesstaaten sind faktisch pleite und es ist bereits zu Kreditausfällen gekommen. Insgesamt betrachtet, liegen die USA derart in den Miesen, dass ohne eine Steigerung der Geldmenge – analog zur wahnwitzigen Verschuldung – faktisch ebenfalls eine Staatspleite droht.

In Europa haben wir starke Binnenkonjunkturen sowie eine hohe industrielle Wertschöpfungskette. Sprich, hier wird richtig was produziert und es entstehen Realwerte. In den USA stinkt es dagegen vor Lufnummern und so richtig viel wird dort auch nicht mehr produziert. Öfter anzutreffen sind jede Menge Konstrukte, bei denen vielleicht noch etwas in den USA entwickelt, aber dann im billigen Ausland hergestellt wird. Falls jemand beispielsweise glaubt, der Sportartikelhersteller Nike habe seine Produktionsstätte in den USA: Nein, keine einzige. Apple lässt seine iPhones in China zusammenschustern und so weiter und so fort. Das ist für eine Gesellschaft aus ökonomischer Sicht extrem gefährlich. Der Wirtschaftsanteil von Handel und Dienstleistung hängt immer von der Konjunktur ab. Und wenn es gerade schlecht läuft, dienen nicht einmal mehr reale Werte als Sicherheiten.

Was die Rating-Agenturen seit einiger Zeit basteln, ist in meinen Augen blanker Blödsinn. Die USA sollen mit die sichersten Schuldner überhaupt sein, europäische Staaten bekommen hingegen miese Bewertungen reingewürgt, obwohl sie selbst besser dastehen und obendrein jede Menge funktionierende Volkswirtschaften um sie herum existieren. Was wiederum die Banken reitet, diesen Rating-Typen zu vertrauen und sklavisch jeden Bocksprung mitzumachen, entzieht sich meiner Vorstellung. Für mich hat das nichts mehr mit gesundem Menschenverstand zu tun, sondern mit einer selbstbeweihräucherten Branche, welche längst den Überblick verloren hat.

Übrigens, wenn man die Qualität der Rating-Agenturen bezüglich ihrer Prognosen und Bewertungen messen möchte, kann man sich gerne einmal deren Gerede vor dem Crash von Lehman Brothers aus dem Netz fischen. Lehman und andere Institute wurden als seriös eingestuft, um kurz danach mit einer riesigen Bauchlandung zu zerplatzen. Ich weiß ja nicht, was da so herumbewertet wurde. Für mich klingts ebenso nach blankem Unsinn ohne Sinn und Verstand, wie jetzt bei den unterschiedlichen Bewertungen der Staaten.

Gibt es sowas wie Anti-Werbung?

Mal eine Frage. Bei mir persönlich sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich bestimmte „Prominente“ als Werbeträger im Fernsehen erblicke. Angefangen von Verona Pooth, ehemalige Feldbusch, über Boris Becker bis hin zu Dieter Bohlen oder meinetwegen auch Jürgen Milski (ehemaliger Insasse bei Big Brother) verspüre ich persönlich nur Antipathie. Zumindest bei mir ist es so, dass ich Hersteller, welche mit derlei Gestalten werben, bewusst meide. Irgendwie liegt da bei mir eine Assoziation vor: „Für mich taugt der Typ nichts, also ist das Produkt wahrscheinlich auch Schrott.“

Habe ich also eine Werbung im Fernsehen über mich ergehen lassen müssen und sehe dann die „Prominenten“ vor meinem geistigen Auge wieder, fällt mir das Produkt im Supermarkt aus der Hand und ich sehe nach, was es denn für Alternativen gibt. Ich kann einfach nicht glauben, dass in meinen Augen ziemlich unseriöse Typen irgendwas Vernünftiges verkaufen wollen. Die Art des Produktes ist mir dabei relativ egal. Was mich im Hinterstübchen beschäftigt, ist die Motivation derjenigen, welche die „Stars“ für ihre Produkte buchen. Und da sind bei mir schon wieder die Zweifel an der Seriosität des Herstellers an sich gegeben………

Wie gesagt, ist eine persönliche Empfindung aber um diese Hersteller und Produkte mache ich einen riesigen Bogen. Und das auch, wenn der Werbeeinsatz der Promis schon längst vorbei ist…….

News of the World – Ende des Schreckens

Das Blatt von Kriminellen für Proleten ist am Ende. Nach dem mehr als illegalen Abhörskandal killen die Geldgeber endlich eines der unsäglichsten und unappetitlichsten Blätter im Zeitschriftenmarkt der Erde. Jahrelang konnte sich die englische Unterschicht an geistigem Dünnschiss sowie gestrotzten Parolen aufgeilen. Garniert wurde das Ganze mit flachen „Berichterstattungen“ von irgendwelchen Promis sowie ab und zu Skandälchen, Skandalen und selbstproduziertem Scheckbuchjournalismus.

Und eben natürlich den technisch komplizierten und absolut illegalen Abhörpraktiken der Verbrecher, welche unter dem Segel des Journalismus nur billige Unterhaltung für den Pöbel produzierten. Getreu dem Motto: Wenn man zu blöd und uninteressant ist, ein eigenes Leben zu führen, lasst uns an den Lippen der Hofchronisten hängen und ach so herzzerreissend den quergelegten Furz des C-Promis nachhauchen.

Ich finde es übrigens gut, dass diesen Typen auch sonst aus dem Internet ein Sturm entgegenschlägt. Nichts ist langfristig so ätzend, wie eine zum Maßstab erhobene Primitivität. Eines ihrer Sprachrohre verstummt  jetzt………endlich.

Das Problem an sozialen Netzen ist die Arbeit….

Natürlich erst einmal die Arbeit, welche man mit der dauernden Präsenz hat. Wer viel online ist, bekommt viele Anfragen sowie Anregungen, was getan werden kann, worauf man reagieren möchte oder auch nicht. Das ist sehr schnell ein Zeitfresser, der von der Produktivarbeit eine erhebliche Zeit abzwackt. Entsprechend sind soziale Netze erst einmal recht teuer, da Opportunitätskosten anfallen – in der gleichen Zeit könnte man ja diverse eigene Webseiten pushen. Hierbei schafft man sich einen dauerhaften, eigenen Wert, der meines Erachtens länger hält, als die dauernde Präsenz in sozialen Netzen.

Zudem häufen sich in letzter Zeit Anfragen, ob man nicht mal eben dies und das machen könnte oder dort mal drüberschauen oder einfach vorbeikommen und ein paar gute Tipps geben. Das ist aber meine Zeit und mein Know-How, was angefragt wird. Ich könnte in derselben Zeit produktiv für mich arbeiten und hätte deutlich mehr davon. Und genau das mache ich auch. Hier wiederum kommen mir die Anfrager mit echtem oder gespieltem Unverständnis entgegen. Es gibt offensichtlich sehr viele Menschen, welche eine „Umsonst-Sofort-Hilfe“ postulieren.

Das ist mir etwas arg unverständlich. Immerhin geht man ja auch zum Arzt oder Anwalt und bekommt eine Rechnung. Deren Einsatz ist auch primär Know-How und Zeit. Aber offenbar denken viele, dass bei Netzen „sozial“ gleichzusetzen ist mit „kostenlos“. Natürlich gibt es im Internet jede Menge kostenlose Angebote, das finde ich selbst ausgesprochen gut. Aber es sollte meiner Meinung nach schon ein Geben und Nehmen sein, damit es keinen asozialen Charakter entwickelt. Für mich ist nämlich auch asozial, immer nur die Hand aufzuhalten und munter Scheinchen zu horten, während andere hierfür umsonst arbeiten sollen. Die Jünger des Postulats kostenloser Arbeit „für die Gemeinschaft im Web“ vergessen anscheinend gerne, dass Solidarität und Fairness auch beinhalten, irgendwann von der Gemeinschaft an den Einzelnen zurückzugeben.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Ich habe nichts dagegen, mal kurz ein paar Takte zu sagen oder einen kleinen Tipp zu geben. Nur versuchen einige, meine erfolgreichen Geschäftsmodelle für lau in ihren Shops oder sonstigen Internetpräsenzen zu bekommen. Das würde mir eine Menge unbezahlte Arbeit machen und von bestimmten Menschentypen kommt halt nie etwas zurück und wird auch nie etwas zurückkommen. Ich glaube, beim nächsten Versuch schlage ich dem Anfrager (wenn er nicht bezahlen möchte) vor, mir den Garten umzugraben. Da kann man dann Zeit gegen Zeit aufrechnen. Bin mal gespannt, welche Reaktion kommt………