Spam – die Pest im Online Marketing

Bei den von mir betreuten Blogs kommen diverse Spam-Kommentare an, die natürlich nicht freigeschaltet werden und sofort in den Papierkorb wandern. Ebenso greifen diverse Spamfilter recht böse ins Geschehen ein und katapultieren den Kommentarmüll ins Nirwana. Gucken wir uns mal an, wer denn so gerne herumspammt:

Da hätten wir zum Beispiel diese Penner: hermesoutlet1.devhub.com/ , welche sich auf verschiedensten Webseiten breit machen wollen.

Auch die hier sind als angebliches Outletcenter unterwegs: afgreece.com/ . Ich glaube, in beiden Fällen darf man zu Recht von absolutem Spam und vollkommen unseriösem Geschäftsgebaren sprechen.

Noch ein paar gefällig? collectiondechaussures.com spammt ebenfalls munter herum, ebenso sheepskin-agushop.com/ . Dazu kommen natürlich noch unsere Freunde aus Asien, etwa get-bootsjp.com/ . Mal ehrlich, haben die  nur saublöde SEOs oder sind das gleich komplette Betrüger?

Wir reden hier übrigens nicht über mal eben einen Kommentar. Es sind teilweise bis zu 5 Beiträge pro Tag, welche diese Typen in den Blogs unterbringen wollen. Auffällig ist, dass sehr, sehr viele Spamattacken aus dem asiatischen Raum kommen – China und Japan. Falls sich jemand über die Nennung der entsprechenden Domains etc. beschweren möchte: Kein Problem, kann gerne gemacht werden. Ich würde mich über eine öffentliche Auseinandersetzung vor einem deutschen Gericht freuen ;-).

Es scheint sich im Übrigen um einen Versuch zu handeln, teilweise – ähnlich wie bei Email-Marketing – die Blogbetreiber auch direkt als Kunden zu Ködern. Wie schon bei den elenden Spams im Email-Marketing ist dies wohl die absolute Pest im Online Marketing.

Leise Töne

In der Zeit vor Weihnachten ist es stressig, laut und die Server laufen auf Hochlast. Ich persönlich bevorzuge nicht nur in dieser Zeit die leisen Stimmen, welche nicht mit Hurra-Patriotismus und Werbeslogans auf mich einprasseln. Viele sehr interessante Menschen machen nicht mit im Konzert der Schreihälse. Und die Schreihälse haben in der Regel nach meiner Erfahrung deutlich weniger zu sagen als höfliche, zurückhaltende Menschen.

Diesen Mechanismus übertrage ich auch auf bspw. mein Einkaufsverhalten. Wo eine gute Stimmung nicht durch möglichst hohe Lautstärke oder nicht meinem Geschmack entsprechende Musik geschaffen wird sondern quasi impliziert ist, fühle ich mich deutlich wohler und wahrscheinlich auch weniger belästigt.

Wenn man diese Gedanken weiter verfolgt, landet man unweigerlich bei den Medien und dem, was die einzelnen Menschen daraus machen. Klar, man kann über C- oder D-Promis im Fernsehen herrlich lästern. Aber sind diese Typen wirklich eine Unterhaltung wert? Für mich persönlich mal zwischendurch, meinetwegen auch mit richtig bösen Bemerkungen. Dagegen finde ich Freunde oder gute Bekannte einfach interessanter. Langfristig interessanter und vor allem Dingen auch viel wichtiger. Mir kommt es so vor, als wenn gerade das Unterschichten-TV munter Anstöße liefert, mit denen sich dann vielleicht sehr uninteressante Menschen tagelang beschäftigen können. Für alle diese Elemente ist mir meine Zeit ehrlich zu schade, sowohl für die „Abenteuer“ irgendwelcher Heinis in Pseudo-Dokumentationen oder Sternchen-Backmaschinen der Castingshows, wie für die anschließende Diskussion oder schon die Beschäftigung mit Leuten, die so etwas als maßgebliche Beschäftigung ansehen.

Eine kluge, nachdenkliche Bemerkung stößt doch bedeutend mehr Inhalte an als die Showbühne. Und man kann aus wirklich interessanten Unterhaltungen sehr viel mehr gewinnen. Das Spektrum reicht dann von persönlicher Weiterentwicklung bis hin zu neuen Perspektiven für Ansichten. Mithin wertvolle und nachhaltige Kost, während die Beschäftigung mit irgendwelchen Promis doch nur bis zur Präsentation des nächsten Promis hält.

Wie gesagt, leise Töne können sehr wertvoll sein.

Die Server brummen…….aber

Die Weihnachtszeit nähert sich nicht, sie ist da. Auf vielen Servern, vor allem bei Shops mit Konsumgütern, tickern die Aufträge nur so herein. Alles, was irgendwie einfach vergleichbar ist an Produkten, wird gekauft. Ich schätze, dass viele Händler wieder neue Rekorde für den Onlinevertrieb einfahren werden. Gleichzeitig ist beachtenswert, was gerade in den Innenstädten los ist. Direkt vom Weihnachtsmarkt in die Läden – oder umgekehrt – drängt es derzeit viele Kunden.

Das ist aber nicht flächendeckend. Oberzentren und Outlets vertickern wie wild, während bei vielen kleineren Städten Probleme zu verzeichnen sind. Wer nicht viel Auswahl hat oder in wachstumsschwachen Regionen lebt, ist auf das Internet angewiesen. In so fern beschleunigt sich gerade trotz des Weihnachtsgeschäfts die Menge an Problemen in verschiedenen Kleinstädten und auch ganzen Regionen.

Ich finde es schade, dass viele der kleineren Ladeninhaber nicht die Chance genutzt haben, sich über das Internet bekannter zu machen oder auch einen guten Service herauszustellen. Gerade solche Portale wie Facebook mit den zig Regionalseiten sind doch ideal für Hinweise auf Angebote oder den Aufbau eines wirklich guten Rufs. Klar, man kann als stationärer Einzelhändler nicht mit der Produktvielfalt einer Großstadt oder des Internets mithalten. Aber man kann gute Waren mit gutem Service zu akzeptablen Preisen anbieten. Das ist immer noch besser, als jahrelang auf Lagerware zu sitzen und die Marktentwicklung an sich vorbeiziehen zu lassen.

Als ich hier den lokalen Ladenbesitzern angeboten habe, denen mal kostenlos zu zeigen, was die alles machen könnten, war die Resonanz sehr überschaubar. Sprich, in trauter Zweisamkeit mit der meiner Meinung nach eher schwachen Wirtschaftsförderung können die meisten nicht oder wollen die meisten nicht. Dann aber bitte nicht beklagen, wenn die Kunden bei Amazon, ebay, notebooksbilliger.de und den zig anderen Angeboten kaufen oder schwupps ins nächste Outletcenter fahren.

Personalberatung – immer mehr Spezialisierungen

Wenn man sich einmal im Web den Markt für Personalberatungen ansieht, gibt es einerseits die globalen Anbieter, andererseits sind immer mehr auf entweder Branchen oder Aufgabengebiete spezialisiert. So sind diverse Agenturen fast nur für die Werbebranche unterwegs, während andere ausschließlich im Bereich rund um Online Marketing, Programmierung oder Onlinehandel agieren. Ich glaube, das macht absolut Sinn. Gerade in meinem Job, also Online Marketing, braucht man absolute Spezialkenntnisse, welche weit über die Anforderungen etwa eines Studiums für Marketing gehen. Auch ist die Branche noch zu neu, als dass man einfach mal einen einheitlichen Bildungsstand aufgrund von Ausbildungsberufen erwarten darf. Nicht zuletzt ist der gesamte Personalmarkt heftig in Bewegung – genau wie die Techniken etwa bei Adwords, der Suchmaschinenoptimierung oder auch bei Vertriebsplattformen und Affiliate-Programmen.

Wer hier als Vermittler unterwegs sein möchte, braucht für eine qualifizierte Personalauswahl ein aktuelles Branchenwissen. Nur so kann man die überall anzutreffenden Blender von den richtigen Fachleuten unterscheiden und einem Unternehmen qualifiziertes Personal vorschlagen. Wer darüber hinaus als Personaler noch Grundkenntnisse der entsprechenden Disziplin aufweist, hat schneller und passender den richtigen Mitarbeiter gefunden.

Dies gilt aber auch für andere Bereiche. Programmierung etwa ist heute genau so spezialisiert. Man kann nicht alle Programmiersprachen in guter Qualität beherrschen – zu schnell sind die Neuentwicklungen und dauernd ändern sich die Anforderungen bei der Implementation von Systemen. Webserver, eine SAP-Installation oder die Verbindung mit Onlineshops und Warenwirtschaft erfordern nicht nur Kenntnisse der Sprache selbst. Man muss auch sehr genau wissen, wie man eine Sprache vernünftig in der Integration verschiedenster Dienste anwendet. Die Berufsbilder werden gerade im Bereich IT und online immer „spitzer“ und die Personalvermittler tun sehr gut daran, sich ebenso spezialisiert aufzustellen. Ich glaube einfach nicht, dass man mit einem breiten Ansatz, meinetwegen vom Online Marketer über Chefarzt bis zum Ingenieur für Abwassertechnik, noch erfolgreich am Markt operieren kann. Spätestens bei der Bewerbung neuer Stellenanzeigen oder schon dem eigenen Internetauftritt wird ein zu großes Portfolio kritisch. Wenn sich ein Kunde über die Themenbreite eines „Bauchladens“ wundert, sollte jede kleine oder mittlere Agentur vorsichtig werden. Kunden müssen überzeugt werden, dass man etwas richtig gut kann. Gleichzeitig ist eine internetbasierte Bewerbung des eigenen Portfolios um so einfacher, je mehr man sich auf die Berufsbilder beschränkt.

Netzwerken – besser Klasse statt Masse

In Xing habe ich teilweise Kontaktanfragen von Leuten, welche über 4.000 eigene Kontakte haben. Dies lehne ich grundsätzlich ab. Wer nicht gerade ein Personalberater ist und neue Leute sucht, kann nach meinem Ermessen nicht sinnvoll mehr als ein paar Hundert Kontakte aufbauen. Wichtiger erscheint mir, die richtigen Leute zu kennen. Also Entscheider, Top-Performer in ihren Branchen sowie leistungsfähige Partner in der eigenen Branche und direkt benachbarten Gebieten.

Wer nur auf zig Kontakte aus ist, erhöht den eigenen Verwaltungsaufwand massiv und kann den wirklich guten und interessanten Menschen nicht gerecht werden – sie würden im Konzert der dumpfen Massenkommunikation untergehen. Auch ist zu beobachten, dass eine erhebliche Anzahl von Kontaktsuchern eigentlich nicht erfolgreich sind und dauernd Hilfe auch für die trivialsten Probleme suchen. Obendrein möchte ich vermeiden, dass meine Daten auf irgendwelchen Listen auftauchen und mich hoffnungsvolle Akquisiteure mit telefonischer Werbung oder gedrucktem Papiermüll von der Arbeit abhalten.

Bevor wir uns jetzt falsch verstehen. Netzwerken ist ein Geben und Nehmen. Man sollte immer aus Anstand und auch Hilfsbereitschaft für kleine, schnelle Hilfe bereit sein. Auch ein Austausch auf der fachlichen Ebene ist leicht, wenn man sich gegenseitig Tipps gibt. Bei wirklich hochwertigen Kontakten ist dies im Netz ein idealer Einstieg zum Aufbau eines persönlichen Verhältnisses. Und nur darauf kommt es an. Erst die Persönlichkeit, dann irgendwann vielleicht eine Geschäftsmöglichkeit. Wer sich mit netten und kompetenten Menschen umgibt, hat hervorragende Unterhaltungen, bekommt neue Impulse. Neugier, Vertrauen und Freundschaft sind die wichtigsten Triebfedern, bevor man an den Absatz irgendwelcher Produkte und Dienstleistungen denkt. Wenn man als kompetent und nett identifiziert ist, kommen die Empfehlungen automatisch.

Die eher krampfhaften Versuche der Kontaktgewinnung oder die üblichen Spielchen „x supergeheime Tipps für diesunddas“ stoßen jeden Hochkaräter und interessanten Menschen ab. Zu austauschbar ist das Gerede, die meisten Werbeversuche scheitern kläglich und immer mehr Nutzer sozialer Systeme klicken die lästigen Kontaktsammler schnell weg. Alleine in der Gruppe Akquisition und Kundengewinnung tummeln sich um die 40.000 Personen bei Xing. Davon dürfte nur ein kleiner Teil wirklich interessant sein – auf persönlicher Ebene. Von der geschäftlichen Ebene reden wir besser gar nicht, denn die wenigsten werden zu Kooperationspartnern und noch weniger zu Kunden. Auch sind dort viele eher nicht erfolgreiche sowie austauschbare Personen unterwegs. Wenn man schon netzwerken möchte, dann in den Gruppen mit gemeinsamen Interessen oder Hobbies. Dieser „Filter“ blendet automatisch diejenigen ein, welche auf persönlicher Ebene passen könnten. Man macht sich gleichzeitig das Leben leichter, spart sich eine Menge Arbeit, gibt und nimmt sowohl Unterhaltung, wie auch Informationen. Das ist viel zielführender und erfüllender als ungerichtete Massenkommunikation.