Spam: Yellows Branchenguide

Heute erreichte mich ungefragt und ohne Ankündigung eine „Offerte“ des Yellows Branchenguide. Mithin also Spam, eine ungefragte Emailzustellung. Angeboten wird ein sogenannter „Business Gold Eintrag“ für satte 996 Euro im Jahr. Das werde ich natürlich nicht buchen, denn ich beurteile die Werbewirksamkeit dieses Yellows Branchenguide als absolut mies und kann sie auch nicht fürs Online Marketing gebrauchen. Entsprechend landet das Zeug als diskreter Hinweis hier im Blog. Nach meiner Ansicht ist dies wieder ein Versuch, mit absolutem Müll den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen:

Eintragungsantrag
Sie sind derzeit ohne Kosten in Yellows Branchenguide verzeichnet. Zur hervorgehobenen Aufnahme in Yellows Branchenguide gemäss den
untenstehenden Vertragsbedingungen überprüfen Sie bitte Ihre Daten, wählen Sie eine Eintragungsart aus und senden Sie diesen Eintragungsauftrag
unterzeichnet bis spätestens zum 15.03.2013 per Telefax zurück.

Der Auftragnehmer und Vertragspartner (YB Media Group A.G., siehe letzte Zeile) hat das Recht, unklare Angaben (z. B. Branchen) eigenständig zu
ergänzen, zu korrigieren und zuzuordnen sowie alle Daten auf Richtigkeit zu prüfen und ggf. zu korrigieren. Nur Unternehmen, eingetragene Vereine,
Bildungseinrichtungen, Religionsgemeinschaften, Körperschaften und Freiberufler können einen wirksamen Auftrag erteilen; Privatpersonen sind
ausgeschlossen. Sofern oben stehend keine Eintragungsart durch entsprechende Markierung gewählt wurde, gilt der Business Gold Eintrag als die
gewünschte Eintragungsart. Die Veröffentlichung aller angegebenen Daten erfolgt im Internet. Yellows Branchenguide ist auf verschiedenen URLs
aufrufbar, u.a. www.yellows-branchenguide.com, www.yellows-branchenguide.net und weiteren.
Der Auftragnehmer hat das Recht, jederzeit eine andere
Internetdomain für Veröffentlichungen zu wählen, sofern dieselbe Werbewirksamkeit und derselbe Komfort gegeben sind. Der Preis des Business Gold
Eintrags, somit der Grundpreis der obigen Angebotsliste, beträgt 996 Euro pro Jahr. Die Basisvertragslaufzeit beträgt drei Jahre. Der Preis ist jeweils
jährlich im Voraus zahlbar, zehn Tage nach Rechnungsstellung. Der Vertrag verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr, sofern keine frist- und
formgerechte Kündigung erfolgt. Die Kündigung muss per eingeschriebenem Brief unter Angabe der Kundennummer an den Vertragspartner erfolgen und
zwar spätestens sechs Monate vor Ablauf des jeweiligen Vertragszeitraums. Die Aufpreise verstehen sich als Monatspreise. Kunden können während der
Vertragslaufzeit kostenfrei Änderungen per Fax beantragen. Der Auftragnehmer darf die aus diesem Vertrag resultierenden Forderungen jederzeit ganz
oder teilweise an Dritte abtreten und/oder verkaufen. Es gilt das Recht der Republik Bulgarien als vereinbart. Der vereinbarte Gerichtsstand ist
Sofia/Bulgarien, es kann dort an allen zuständigen Gerichten geklagt werden. Der Unterzeichner bestätigt mit seiner Unterschrift, diesen eine A4 Seite
umfassenden Vertrag vollständig gelesen und verstanden zu haben und akzeptiert ihn in seiner Gesamtheit.
Ort

Nette Ideen – Geschenke

Wo man viel verrückte Auswahl an Geschenken findet, ist: getdigital.de. Hier geht es vor allem um mehr oder minder verrückte Sachen rund um die Bereiche IT, Handy und Computer. Darf es ein USB-gesteuerter Werfer von Schaumstoffraketen sein oder eher ein nicht ganz ernst zu nehmendes T-Shirt? Etwas böse aber lustig: Ein kleiner Roboter (Symbol für Android) schiebt ein Apfelstück zurück an seinen Platz in der Frucht mit dem Text: „Android fixed it“. Wer mag, kann dabei gerne an Apple und seine Fanboys denken ;-). Auch die Evolution läuft etwas chaotisch ab. Einfach mal durchblättern. Die Gadgets bieten ebenfalls genügend Anlass zum Grinsen.

Solche Geschenkläden im Internet sind eine prima Abwechslung von dem, was man in den Innenstädten angeboten bekommt und was eigentlich jeder kennt. Es ist absolut erstaunlich, welche Stilblüten und Einfälle man mit ein wenig Suchen im Web findet. Hier haben auch kleinere Produzenten eine Chance, Ihren Markt zu finden mit ausgefallenen Ideen oder verrückten Konzepten. In so fern darf man auch der Theorie widersprechen, dass der Internetmarkt alles gleichschaltet. Nur im Web habe ich bislang solche spezialisierten Shops gefunden. Logisch, denn mit derartigen Themen lohnt ein stationärer Handel oft nicht. Selbst in Großstädten dürfte man bei dieser Auswahl Schwierigkeiten haben, halbwegs die Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Aber der Versandhandel machts möglich.

Presseinformationen im Online Marketing

Zum Online Marketing gehören Presseinformationen. Sei es zum Linkaufbau, sei es, um direkt Journalisten oder mögliche Kunden auf seine Webseite zu führen. Die Frage ist nur, wo soll man damit hin? Zunächst einmal ist bei „normalen“ Medien wie Zeitung, Magazin oder TV ein guter Ansprechpartner Pflicht. In den Medien mit genau definierten Branchen und Kundeninteresse kann man auf eine brauchbare Resonanz hoffen. Anders sieht es online aus. Presse funktioniert hier nicht nach dem alten Schema: eine Meldung an den Redakteur, gut ists. Vielmehr erfordert Online PR eine fein differenzierte Strategie von der Kundenansprache bis zur Auswahl der Plattformen. Immer schön im Hinterkopf behalten: Google redet ein gewaltiges Wörtchen mit, wie eine Meldung wirkt. Zudem spricht man nicht nur die „klassischen“ Journalisten an, sondern gleich noch eine Menge Blogbetreiber und Besucher sozialer Plattformen, welche unter Umständen gänzlich andere Bedürfnisse und Vorlieben haben als ein Print-Redakteur.

Natürlich gibt es auch im Web eine Menge Verteiler für die verschiedensten Branchen und Themen. Das kann reichen von allgemeinen Portalen wie Pressebox, Pressehof, OpenPr und zig anderen Systemen bis hin zu spezialisierten Blogs oder auch Communities und Foren in sozialen Netzen. Wer jetzt glaubt, hier ohne viel Recherche seine Presseinfos sinnvoll unterzubringen, irrt. Zunächst einmal ist zu checken, was denn online überhaupt mit den Pressemedlungen passiert. Werden sie etwa x-mal in genau dem gleichen Wortlaut auf anderen Servern repliziert? Was taugen die Portale an sich, wie seriös werden sie wahrscheinlich von Google angesehen? Sind dort wahrscheinlich interessierte Journalisten oder Blogbetreiber unterwegs, welche die eigene Info übernehmen, weil sie als relevant erachtet wird? Man sieht schon: Pressearbeit in einem Web 3.0 hat deutlich komplexere Züge.

Wer sich einfach nur auf zig Portalen mit dem gleichen Text einträgt, läuft in eine doppelte Falle. Google mag genau so wenig doppelten Inhalt, wie Journalisten eine schlechte Pressemitteilung als relevant erachten. Man könnte wichtige Blogger übersehen und in Communities daneben liegen. Und wenn das Portal aus irgendwelchen Gründen eine Strafe von Google kassiert hat, ist eine dort veröffentlichte Pressemitteilung sogar ggf. kontraproduktiv – so etwas schadet direkt auch der eigenen Seriosität.

Besser ist es, genau passenden Inhalt in der Presseinformation abzubilden. Passend für einen allgemeinen Verteiler, passend für interessierte Blogbetreiber, passend für den persönlich bekannten Redakteur der Zeitschrift und auch passend für die anvisierte Gruppe möglicher Kunden in sozialen Netzen. Das ist um ein Vielfaches aufwändiger als in den klassischen Medien – die Meldung und die Inforamtionen sind ggf. jeweils getrennt zu erstellen. Sprachlich und von der Technologie her muss es genau auf die Zielgruppe und deren Interessen ausgerichtet sein. Und, nicht vergessen, die Pressemitteilung sollte natürlich auch trotz der technischen Gesichtspunkte lesenswert sein sowie einen vernünftigen Informationswert enthalten. Mit beliebigem Gerede geht man gerade online sonst gnadenlos unter.

Shitstorm bricht über Amazon herein

Eine Reportage im Ersten hat gewaltige, negative Konsequenzen für Amazon. Leiharbeiter werden dort wohl unter jedem normalen Standard behandelt. Nicht von Amazon selbst, sondern von bestimmten Zeitarbeitsfirmen. Lohndumping, totale Überwachung und inhumane Behandlung der Leiharbeiter sind dabei wohl schlichtweg Standard. Dazu kommen laut diesem Bericht mE noch höchst dubiose „Security“ Firmen, die wohl sehr, sehr weit am rechten Rand stehen und wie die Geier über den Leiharbeitern kreisen. Auch heftig wurden die Vorwürfe, was bei den Leiharbeitsfirmen die Abrechnung angeht. Dort gibt es laut dem Bericht wohl unklare Situationen bezüglich sozialversicherungspflichtiger Abgaben.

Im Internet knallt es heftigst und ein Sturm der Entrüstung bricht über Amazon herein. Wer so groß ist, hat eine Menge Kunden und entsprechend sind auch sehr, sehr viele Menschen empört. Zurzeit regt sich bei Amazon selbst wenig, es gab meiner Kenntnis bisher keine Stellungnahme. Nicht nur aus Gründen des Online Marketing in sozialen Netzen ist dies die mE denkbar dämlichste Strategie. Wenn das Image dermaßen Schaden nehmen kann – nicht nur die linken Berufsempörer motzen, sondern eine große Anzahl normaler Kunden – ist es Zeit für eine Handbremswende in der öffentlichen Wahrnehmung. Je länger man jetzt bummelt, desto mehr schaukeln sich die Probleme auf. Boykottaufrufe und diverse wütende Reaktionen sausen in Windeseile durchs Web und es sieht wohl so aus, dass diese durchaus Gehör finden könnten.

Meines Erachtens ist es auch nicht sehr geschickt, auf Amazons Facebookseite die wütenden Kommentare teilweise zu löschen. Ausreiten bringt es nicht mehr, dazu ist jetzt schon der Schaden zu hoch. Ich würde lieber die paar Euro für einen vernünftigen Lohn zahlen und dies klar und deutlich kundtun, Abbitte leisten, als jetzt reihenweise Kunden vor den Kopf zu stoßen – solche Aktionen können langfristig sehr, sehr teuer werden.
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Cyberwar

Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, wird Realität: Cyberwar. Angriffe auf die Datenstrukturen von Bösewichten sollen seitens der USA auch als Erstschlag durchgeführt werden können, so die New York Times. Erstschlag klingt verdächtig nach kaltem Krieg, als man sich hochgerüstet mit Atomwaffen gegenüberstand. Aber es beschreibt sehr exakt, was bei Auseinandersetzungen auch online passieren kann und leider auch wahrscheinlich wird.

Schon längst wird im Web nicht mehr nur um die Meinungshoheit gerungen. Seit geraumer Zeit gibt es staatlich gesteuerte Angriffe auf die netzbasierten Infrastrukturen von Staaten und alle damit verbundenen Themen. China ist dabei extrem aktiv. Es versucht regelmäßig, unliebsame Systeme (etwa mit freier Berichterstattung) anzugreifen und zu schädigen. Suchmaschinen, soziale Netze und auch kritische Webseiten werden regelmäßig aufs Korn genommen. Für die Wirtschaftsspionage gibt es ganze Abteilungen an Universitäten, die nichts anderes versuchen, als westliches Firmenwissen um Entwicklung oder Fertigung via Internet abzugraben und einem ziemlich korrupten Konstrukt aus Militär und Privatfirmen zur Verfügung zu stellen. Klingt irre, oder? Na, dann fragen Sie am besten mal den Verfassungsschutz, der regelmäßig vor genau solchen Gefahren warnt. Das gleiche Spielchen läuft auch mit Russland, wobei hier wohl Technologien für erneuerbare Energien das Hauptaugenmerk sind. Beide Staaten sind nun wirklich nicht als demokratisch oder rücksichtsvoll bekannt und streben massiv nach Herrschaft. Bei den Chinesen geht es sogar so weit, dass man auch einmal direkt versucht, in die Informationskanäle der Bundesrepublik einzudringen, siehe diesen Artikel im Spiegel.

Der Schritt zur vorsätzlichen Schädigung, etwa durch Störung internetbasierter Kommunikation oder Fehlsteuerung von Infrastruktur ist nur noch eine kleine Grenze. Ich persönlich glaube, dass diese Grenze jetzt schon in einigen Konfliktgebieten (Israel – Iran) längst gefallen ist und dort seit langem ein webbasierter Konflikt tobt. Auch die USA haben bereits eingegriffen und den durchgeknallten Mullahs mittels des Stuxnet-Virus einen Teil ihrer atomaren Anreicherung zeitweise lahm gelegt.

Für meinen persönlichen Geschmack ist Deutschland und Europa zu wenig vorbereitet auf solche Szenarien. Da sollte man etwas mehr tun.