Web 2.0 – bitte erst einmal bei O`Reilly nachlesen

Es wird immer besser. Jetzt versuchen Agenturen und Berater, jedem, der nicht rechtzeitig ausweichen kann, Web 2.0 zu verkaufen. Dabei stellt sich die Frage, ob die überhaupt wissen, was es sein soll(te). Die Standarddefinition ist bei oreillynet nachzulesen. Da gibt es auch Informationen über das Geschäftsmodell von Web 2.0 sowie Technik.

Vollkommen konträr stolpere ich immer wieder über Versuche, alles Konventionelle mit dem Schlagwort Web 2.0 zu verkaufen.

Ein ganz normaler Geschenkservice mutiert durch Web 2.0 zum social networking. Was social networking in diesem Moment heißt: Man kann Geschenke empfehlen und beschreiben. Hurra. Sowas nennt man gemeinhin cross selling und Benutzerempfehlung. Gibts alles schon längst bei amazon, etc..

Auf die gleiche Art geht es bei normalen Internetshops weiter. Auch hier wird dank Web 2.0 der Vertrieb zum social networking, das normale Onlinemarketing zum Feedback.

Entweder haben die entsprechenden Agenturen und Berater zu wenig Englischkenntnisse, das Prinzip Web 2.0 nicht verstanden oder möchten ihre Kunden um diverse Euros erleichtern.

Mal sehen, wo das alles noch hinführt……..

Digitale Partnersuche – Serienproduktion?

Letztens habe ich einmal ein Internetcafe besucht, in dem die holde Weiblichkeit, wie auch die Herren auf die virtuelle Jagd nach Partnern gingen. Dabei fiel mir auf, wie sich zwei Herren wunderten, dass die gleiche Dame Kontakt mit ihnen aufnehmen wollte, obwohl vollkommen divergierende Profile angelegt waren.

So etwas weckt natürlich meine Neugier.

Ergo legt man sich schnell selbst einen Account an und probiert fleißig aus. Dabei fiel mir ein Portal namens In-ist-drin auf. Ok, kostenloser Account in der Grundversion. Kostenpflichtig wird es, wenn man direkt Kontakt aufnehmen möchte. Mitgliederprofil: naja, allgemein eher die Big-Brother-Zuschauer.
Mitglieder können anderen Mitgliedern „Sympathiepunkte“ vergeben. Ohne (kostenpflichtige) Kontaktaufnahme nützen die aber wenig. Ich bekomme regelmäßig Sympathiepunkte. Und Nachrichten. Von Damen, die zu nachtschlafender Zeit (0-5 Uhr morgens) diese Sympathiepunkte vergeben oder Nachrichten schreiben.

Ein Vergleich mit den Herren im Internetcafe brachte Erstaunliches. Auch die bekamen Sympathiepunkte oder Nachrichten von eben diesen Damen. Mit fast dem gleichen oder tatsächlich dem gleichen Zeitstempel auf der Nachricht.

Entweder sitzen einsam spätnachts in Deutschland superschnelle Datentypistinnen, die binnen Millisekunden unterschiedlichste Profile mit Sympathiepunkten und Nachrichten beglücken, oder jemand hat den Weg zur Kontakt-Serienproduktion beschritten. Wie gesagt, man benötigt einen kostenpflichtigen Account, um tatsächlich mit diesen Damen Kontakt aufzunehmen………..

Das wäre doch was für den Web 2.0 Hype? 😉

Web 2.0 – beworben via Google Adwords & Co

Überraschung,

Web 2.0 kommt mit Riesenschritten auf uns zu. Und womit wirbt man gerade für Web 2.0? Mit den ganz gewöhnlichen Google Adwords, Yahoo Search, etc. Gibt man bei Google den Begriff “ Web 2.0 “ ein, schlägt es einem fast das Gesicht nach hinten, wie oft Werbeeinblendungen erscheinen.

Interessanterweise werben eine ganze Menge Berater und Werbeagenturen für Web 2.0. Mithin die üblichen Verdächtigen, welche meiner Meinung normalerweise nicht mit breitem Know-How oder Hands-On Erfahrung in Technik und Onlinemarketing gesegnet sind.

Kann natürlich sein, dass die anstelle evolutionärer Zunahme an Fähigkeiten gleich einen revolutionären Schritt machen und alle an uns Fachleuten vorbeipreschen. Kann aber auch sein, dass eine leere Worthülse, Web 2.0, unter der sich jeder irgendwas vorstellen kann, als Universalmittel für bislang gescheiterte Werber genommen wird.

Dem Kunden seis getrommelt und gepfiffen: selbst schlau machen, was dahinter steckt und genau überlegen, ob es Web 2.0 tatsächlich für den operationalen Betrieb (Vertrieb) bringt.