Vertragsverlängerung Smartphone Voodoofon.

Ich habe einen Handyvertrag bei einem Mobilfunkprovider. Nennen wir ihn einfach mal anonymisiert Voodoofon. Dort bin ich langjähriger Kunde. Jetzt stand eine Vertragsverlängerung und ein neues Smartphone an. Darüber wurde ich von Voodoofon angerufen. Man ist ja vorsichtig bei wildfremden Nummern, also fragte ich nach, ob man sich seitens des Anrufers als Voodoofon identifizieren könne. Darauf wurden mir die ersten zwei Buchstaben meines Kundenkennworts genannt. Wenn Voodoofon keine Sicherheitslücke mit geleakten Kennworten hat, sollte das als Authentifizierung ausreichen.

Ok, brauchbares Angebot, ja, nehm ich. Kurz darauf trudelte am 10.8.2021 per Mail eine Auftragsbestätigung ein, inklusive Wunschhandy für einen Euro. Das Callcenter rief mich danach noch mehrmals an und wollte mir jeweils eine Vertragsverlängerung anbieten. Hä? Sind die blöd oder was, ist doch verlängert? Das Handy sollte binnen drei Wochen eintreffen, wie gesagt Handy für einen Euro einmalig. Und dann tat sich nichts.

Entsprechend meldete ich mich mal bei der Hotline von Voodoofon. Die wussten von nix, nix hinterlegt, kein Handy unterwegs. Upps, als erstes schnell das Kundenkennwort geändert. So für den Fall der Fälle. Ok, wenn offiziell nichts vorliegt, wie sieht es dann mit einem entsprechenden Angebot aus? Das wurde mir gemacht, war auch noch ok. Nicht ganz so gut wie das ursprüngliche aber ok. Am Telefon bestätigt. Und prompt trudelte eine Vertragsbestätigung ein. Nur waren die Kosten deutlich höher als die am Telefon vereinbarten.

Hääääää? Nochmal bei der Hotline angerufen. Nuuun, man könne bestimmte Rabatte nicht gewähren, die vorher zugesagt wurden. Genauer: anscheinend gilt ein Festnetz Businessanschluss nicht für die Giga Kombi. Wusste wohl das Voodoofon Callcenter beim Angebot nicht. Ich wusste es auch nicht und es ist nicht mein Problem, vernünftige Tarifangebote zu machen. Und trotzdem schickt man eine Auftragsbestätigung über einen höheren, nicht vereinbarten Betrag. Das nenne ich doch mal optimistisch.

Nun. Wieder beim Voodoofon Support angerufen. Ok, alles zurück. Das Smartphone sei aber schon unterwegs. Und prompt trudelt eine Rechnung über das Smartphone ein, über 700 EUR, zahlbar als Zuschlag auf die Monatsrechnungen – und zwar statt einmaliger Zuzahlung von EINEM Euro. Hallooohooo, liebe Voodoofon. Wenn Ihr Änderungsverträge nicht erfüllen könnt, gelten die alten weiter und strengt Euch mal was an, wie man Kunden hält. Nicht sehr schlau. Netterweise müsste die erste Vertragsänderung aber dann schon im VERZUG sein. Und wenn alles nicht gilt, müsste der alte Vertrag ungeändert weiterlaufen.

Tut er aber nicht. Weil Voodoofon mir wieder ungefragt eine neue Vertragsänderung zugesandt hat mit nochmals anderen Konditionen. Derweil hört man automatisch am Telefon, dass die Vertragsverlängerung bis 2023 gilt. Eigentlich müsste aber, wenn Voodoofon jeweils einen Rückzieher oder Blödsinn machte, der Vertrag nur bis 2022 laufen.

Natürlich hört man auch nix bezüglich der zusätzlichen SIM Karte, die eigentlich unterwegs sein sollte. Aber selbstredend wird dafür schon mal die Tarifoption One Number abgebucht. Wie soll man One Number nutzen, wenn die dafür benötigte zusätzliche SIM Karte nicht da ist? Hat jemand Ideen?

Also, das Smartphone ist eingetrudelt und ich werde es erstmal zurückschicken. Im nächsten Zug bestehe ich vielleicht auf Vertragserfüllung. Derweil suche ich nach Anbietern und Tarifen, welche günstig deutlich weniger „kreativ“ sind. Vielleicht mache ich aber auch eine Selbsthilfegruppe für normale Menschen auf, die versehentlich Kontakt zu Mobilfunkprovidern hatten.

Ergänzung: Voodoofon wollte sich noch einmal bei mir melden. Haben sie natürlich nicht getan. Ich habe das zwischenzeitlich zugesandte Handy für über 700 EUR natürlich wieder zurück geschickt. Das waren jetzt mit allem drum und dran mindestens 6 Stunden völlig nutzloser Beschäftigung mit Voodoofon. Ohne, dass irgend etwas Sinnvolles heraus gekommen ist.

Noch eine Ergänzung. Vodafone hat ein halbwegs brauchbares Angebot zur Vertragsverlängerung nachgeliefert – nachdem ich auf diese Webseite verwiesen hatte. Aber natürlich erfolgte am 25.01.2022 ein Anruf eines Callcenters, der Richtung eines teureren Vertrags zielte. Der Callcenteragent wirkte sehr unangenehm und versuchte nachdrücklich, einen Premiumtarif schmackhaft zu machen. Sorry, Bubi, wenn Du mir schon erzählen willst, dass ein Galaxy S21 5G normal nen Tausender kosten soll, versuchs bitte wo anders.

Branchensicht Online Marketing

Zurzeit sind diverse Callcenter sowie „Berater“ und „Coaches“ unterwegs, die sehr, sehr vollmundige Versprechungen machen. „Skalierbare Umsätze“, Neukundengewinnung hier und da mit ach so tollen Onlinekonzepten. Das betrifft ebenfalls die üblichen „Coaches“, welche offenbar massiv auf online umgeschwenkt sind – weil sonst nichts läuft. Auch sehr beliebt sind tolle Konzepte, mit Amazon ganz schnell ganz toll reich zu werden. Logisch, Amazon geht. ab

Man darf zarte Zweifel anmelden, was die drauf haben. Im Endeffekt liefern auch Starcoaches online ganz banales Standardzeug, teilweise veraltet. Nur wird das gerade als neu und der Weisheit letzter Schluss hochglanzvermarktet. Neu ist das tatsächlich nur für die, die es noch nicht kennen. Die Frage aber ist, wie gut die es praktisch umsetzen können ohne viel Erfahrungswerte und zudem noch auf ein paar Kanäle beschränkt.

Was Amazon angeht: kann man machen. Ich würde es jedoch nur auf Zusatzgeschäft für den eigenen Webshop auslegen. Sonst begibt man sich in eine sehr, sehr gefährliche Abhängigkeit von der Plattform. Ein willkürlicher Zahlungsstop, vermeintlicher Richtlinienverstoß, Preiskampf oder Nachahmung des Sortiments durch Amazon selbst gefährden dann die ganze Existenz. Besser, vom eigenen Webshop aus möglichst breit streuen, bspw. auch auf Idealo, real.de (demnächst kaufland.de) und einige andere. Dann kann man Amazon noch so mitnehmen.

Derweil werden Plattformen gehyped, die nicht so tolle Reichweiten aber Datenschutzprobleme ohne Ende haben. Beispiel Clubhouse oder TiKTok. Hier tummeln sich die üblichen Propagandisten in der Kundengewinnung. Natürlich stehen hier noch letztendliche Urteile aus. Mit der Mitstörerhaftung ist man schnell dabei und das für so wenig Resonanz? Die paar gehypten Erfolgsstories spiegeln bei weitem nicht die große Mehrheit der erfolglosen gewerblichen Anbieter, welche den Propagandisten scheineweise das Geld hinterher werfen.

Es geht vielen schlecht

Auch Stars aus der Speakerszene bedienen jetzt mehr oder minder verzweifelt alle Kanäle. Sogar das in meinen Augen weit abgeschlagene Xing wird wieder bespielt. Naja. Also. Diversen Agenturen geht es richtig mies. Die erhalten die Show aufrecht. Was branchenweit coronabedingt fehlt, sind die dicken Etats aus Tourismus und Mode. Dazu kommen sehr viele kleinere Sachen, die gerade auch nicht mehr stattfinden. Zudem gibt es mit Kurzarbeit teilweise eine weniger zahlungskräftige Klientel.

Es ist insgesamt eine wahnsinnige Bewegung im Markt. Einige werden das nicht überleben. Hierzu zähle ich auch diverse Einzelhandelsgeschäfte. Der Lockdown trifft sie fürchterlich. Nur offenbart Corona Probleme, die es genau so für den stationären Einzelhandel schon viel länger gibt. Online hat über Jahre Umsatzsteigerungen von 20 Prozent erzielt und das fehlte sowieso schon dem stationären Einzelhandel. Homeoffice ist nicht neu, die Kunden lassen sich einfach beliefern. Viele Firmen sind lange vor Corona aus teuren Innenstadtlagen ausgezogen und versorgen den lokalen Handel längst nicht mehr mit kaufwilligen Passanten. Kommt dazu jetzt Corona, ist das nicht der alleinige Grund für Probleme in den Innenstädten. Die gab es schon viel länger und Corona ist nur der Brandbeschleuniger. Diverse Einzelhändler sind auch mit Coronahilfen nicht mehr langfristig lebensfähig, das Ende würde nur etwas später kommen.

Da müssen neue Konzepte her. Jeder Einzelhändler sollte sich fragen, wie er ohne brauchbare Onlinepräsenz überleben möchte. Die Innenstädte könnten in einem Mix aus Einkaufen, Unterhaltung und Wohnen wieder attraktiver werden. Die großen Filialunternehmen müssen auf sinnvolle Kooperation mit kleinen Spezialisten setzen. Weiter so wird nicht funktionieren. Das Gleiche gilt für Marketing. Übliches Agenturzeug ist austauschbar. Nur mit ein paar Schlagworten und hippem Gehabe kommt man nicht weiter. Daher setzen wir seit langem in unserem Netzwerk auf konfektionierte Lösungen, nicht auf Massenware. Wohlgemerkt zum Nutzen des Kunden. Massenware bekommt man suboptimal funktionierend an jeder Ecke oder eben jetzt von Beratern und Coaches.

Die jetzt von einigen Online Amateuren immer noch geforderte Abgabe auf Pakete zugunsten des stationären Handels ist absoluter Blödsinn. Man würde damit nicht nur den Steuertrickser Amazon treffen sondern eine Unmenge kleinerer Onlinehändler, die sich ehrlich und mit viel Arbeit einen Shop aufgebaut haben. Ganz nebenbei. Warum sollten Endkunden einen irgendwie kalkulierten Aufpreis zahlen, wenn sie einfach nur Bestellungen ins Haus oder an den Arbeitsplatz geliefert bekommen?

Was derweil Vater Staat an IT Lösungen bastelt, könnte man mit Wohlwollen als Parodie klassifizieren. Angefangen von der 60 Mio Corona App mit mehr als eingeschränktem Nutzen bis zur immer noch nicht vorhandenen, durchgehenden Digitalisierung in der Nachverfolgung.

Hier läuft ansonsten alles ziemlich ruhig und normal. Solange man Wochenendarbeit und Nachtschicht für Google Ads, Relaunches, Analyse und Marktforschung als normal bezeichnen kann ;-).

Xing – nachlassende Attraktivität?

In einer Xing Gruppe kam die Frage nach der Attraktivität des Netzwerks auf. Ein paar Gedanken hierzu:

Passive Akquisition durch Xing funktioniert gar nicht für ein unheimlich breites Spektrum. Die These, dass jemand in Xing nach Dienstleistern oder Lieferanten sucht, ist m.E. zum allergrößten Teil hinfällig. Aktive Akquisition, sprich Anmailen oder Anrufen, naja. Ist halt letztendlich das Standardprozedere, was auch mit Adressanmietung, Telefonbuch, etc. läuft. Interaktion in Gruppen: Der übliche Werbespam funktioniert nicht. Man kann nett, hilfsbereit oder satirisch oder böse sein, auch hier ist die Quote eher schlecht. Zumal diverse Leute überhaupt nicht mehr reingucken, nachweislich und wohlweislich.

Man kann sich ja mal auf den eigenen Webservern ansehen, wie viele Besucher von Xing auf die eigene Homepage kommen. Ich schaue regelmäßig in die Zugriffsstatistiken bei meinen Kunden. Da gibt es so gut wie nichts, was von Xing reinkommt. Auch bei Firmen, welche viele und extrem gut gepflegte Profile auf Xing haben. Exemplarisch bei einem B2B Kunden:

Das ist…. gar nix. Von den 0,08 Prozent ist die Hälfte sogar noch bekannt. Also für Neukundengewinnung nicht wirklich interessant. Selbst Ecosia, DuckDuckGo, Yahoo oder die Suche von t-online funktioniert hier besser.

Bitte noch etwas beachten: Die Bedienung des Systems ist mit immer mehr Klicks verbunden. Gleichzeitig werden enorme Mitgliedszahlen vermeldet. Das müsste sich theoretisch, wenn denn alles so prima wäre, in enormen Steigerungen bei Seitenaufrufen und Besuchen niederschlagen. Sieht man nix von.

Und nun überschlagsmäßig: Ein Moderator hatte einen Thread mit jetzt 1334 Aufrufen vor über 3 Tagen gestartet. Xing zählt doppelte Threadaufrufe, wer den Thread 2x aufmacht, wird eben auch 2x in der Statistik vermeldet. Die Anzahl der Unique User ist also geringer. Zurzeit müsste wegen Corona auf allen Webplattformen mächtig was los sein (zumindest ist das so auf allen Kundenseiten, wo ich die Statistiken sehe). Die Gruppe hat 44.000+ Mitglieder. Wenn davon vielleicht 1.200 bis 1.250 echte, unterschiedliche Nutzer den Thread aufgerufen haben, sind das wirklich keine tollen Zahlen. Und ein Moderator zählt Pi mal Daumen mindestens doppelt gegenüber einem Normalnutzer in der Resonanz.

Bitte einfach mal die genannten Daten durch den Kopf gehen lassen. Und dann mal gucken. Der banale, flache Nachbarthread zu E-Shops hatte in zwei Tagen 72 Aufrufe, das [Gratis Live „Hurra, Hurra“ Webinar] kommt auf 507 Aufrufe in 8 Tagen, usw., usw., usw.. Quer durch die Themen, tote Hose.

Ein gutes Angebot zur Adwords Hilfe kommt auf irgendwas um 1.100 Aufrufe, auch mit Moderatorenbonus. Bei 44.000 Nutzern? Wo sollen da merklich aktive Leute sein? Wo sollen viele Leser sein? Wo soll da wer in Xing merklich nach Dienstleistern und Lieferanten recherchieren?

In der schon fast grotesken Xing Gruppe Verraten und Verkauft (Vertrieb und Verkauf) überbieten sich die Postings an Flachheit und Verzweiflung. Resonanz? Nein. Und das sind „Ambassador“ Gruppen, vermeintliche Flaggschiffe.

Also bleibt eigentlich nur die Suche nach Ansprechpartnern und dann brav Abtelefonieren. Das wäre dann ein besseres Branchenverzeichnis. Dafür lohnt sich m.E. keine Premium Mitgliedschaft. Und m.E. lohnt sich auch nicht dieses ProBusiness Zeug, was anderswo beworben wird. Pikanterweise wirbt Xing damit auf Linkedin, autsch:

Xing ProBusiness Webung auf Linkedin

Wenn die Benutzer nur alle Jubeljahre vorbei kommen, was soll das bringen? Selbst im Startbildschirm sehe ich nur ein äußerst limitiertes Interaktionsverhalten bei den ganzen Beiträgen……

Neu ist daran nichts. Schon 2018 schrieb ich etwas zur aktuellen Problematik bei Xing. Angefangen hatte das Schwächeln aber schon viel, viel früher. Bereits 2011 waren deutliche Anzeichen für Probleme bei Xing erkennbar, wie sie alle sozialen Netze treffen können.

Corona sarkastisch

Aus der Sicht des Online Marketing wird Twitter abrutschen. Es ist zum Tummelplatz der streitenden Idioten geworden. Streitende Idioten sorgen in jedem sozialen Netz für abnehmende Attraktivität. Offenbar haben das nicht alle begriffen. Zeitungen, Verlage, Journalisten setzen nach wie vor auf das Medium. Da lauert sehr schnell die Gefahr einer verselbständigten Infoblase und verzerrter Wahrnehmung der tatsächlichen Stimmung. Andererseits sieht man schon erste Zeichen der Hilflosigkeit. Clickbaiting mit reißerischen oder kontroversen Überschriften nimmt zu. Erotikberichte von der „Welt“ bis zu pseudeogesellschaftlichen Aufhängern der „FAZ“ werden aber schon lange nicht mehr wirklich lebhaft dikutiert. Naja.

Derweil, was denn nun. Der hochgelobte Experte A sagt dies. Der hochgelobte Experte B sagt das – genaues Gegenteil. Ich halte die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass so mancher „Experte“ totalen Mist erzählt. Alle können nicht gleichzeitig recht haben, wenn sie vollkommen konträr reden. Die Medien spielen derweil eine blamable Rolle. Jedes Statement bis hinab zum Furz eines Straßenköters wird sofort in eine Schlagzeile verwandelt. Applaus, Applaus, Applaus! Wie damals Kermit, der übernervöse Frosch aus der Muppets Show. Und was für Politiker da Laut geben, Himmel hilf.

Natürlich hat China beschissen. Wie üblich. Ein einfacher Dreisatz hätte gereicht, um die chinesischen Corona Daten als geschönt zu erkennen. Aber offensichtlich waren dazu weder die WHO, noch das RKI, noch ganze Herden von Politikern willens oder in der Lage. Auch beim folgenden Abzocken durch China glänzte und glänzt der gesunde Menschenverstand offenbar durch Abwesenheit. Noch immer werden munter einem Wirtschaftsgegenger Geschenke gemacht, Dankbarkeit für gekauftes Zeug (gekauft!!!) inszeniert und die Journaille überbietet sich mit positiven Schilderungen von ach so edlem Verhalten unserer lieben kommunistischen Diktatur – die uns den ganzen Mist eingebrockt hat und jetzt abledern wollen. Wie blöd können die sein?

Kaum zu überbieten sind derweil die Schwätzer, Aufreger und Paniker. Was zurzeit an komplettem Blödsinn durchs Web zuckt, geht wirklich auf keine Kuhhaut mehr. Ob die Autoren nur denkbehindert oder manipulierend sind – egal. Selten wurde das Netz mit dermaßen Mengen an idiotischen Informationen zugemüllt. In jedem Dorf hocken mindestens 20 Experten für Alles, oft dumme Journalisten überbieten sich an Planlosigkeit, emotionale Trigger heucheln Betroffenheit aber sollen Reichweite bringen. Und obendrauf schüttet noch Papst Habeck pseudophilosophischen Salvader. Die aufgeschreckten Hühnerhaufen gackern quer durch Twitter, Facebook, was auch immer. Derweil entwickeln sich Diskussionen über Diskussionen. Man schwätzt darüber, wie anderswo geschwätzt wird. Gruselig. Darwin hatte offenbar nicht immer Recht. Ich sehe keinerlei Grund, als Reaktion auf offensichtlichen Irrsinn bei privaten / pseudogeschäftlichen Postings noch etwas zu schreiben. Zwecklos, ideologisch abgefahren oder zu blöd für die Welt, ist nicht mein Problem. Soll sich die Polit- und Medienshow drum kümmern. Oder der nächste Psychiater.

Dann hätten wir noch Donald, „The Great Trumpel“. Die orangehaarige Parodie eines amerikanischen Präsidenten hat es versägt – mit Ansage. Jetzt kommt erwartungsgemäß die abstruse Erklärungs-, Verschwörungs-, Ausweichtour. Natürlich hat Donald alles richtig, bestens, clever, supertoll und geil gemacht. Er persönlich hat einen seiner geliebten „Deals“ mit dem Virus ausgehandelt, heldenhaft. Das Virus ist ein toller Kerl, alles bestens jetzt, ab morgen sterben die Leute nicht mehr an Corona sondern vom Himmel herabfallenden Rosenbüschen. Fox News wird es verkünden.

Und da wären noch die großen Unternehmensberatungen. Dort merkt man gerade, dass es einen Riesenunterschied zwischen Reden und Machen gibt. Reden reicht nicht mehr, die Wirtschaft braucht Könner. Zurzeit gibts jede Menge Studien, welche die Unternehmensberatungen ins Netz stellen. Normalerweise funktionieren solche „Studien“ als Werbeflyer, mit dem man Kundeninteressen triggert. Nur ist das Kundeninteresse derzeit wohl recht flau.

Natürlich habe ich ganz normal, effizient für Kunden weitergearbeitet und auch mal ein paar nette Sachen fürs Allgemeinwohl getan. Das medizinische Personal, die Verkäufer, alle im Bereich Logistik, Polizei, Energieversorger, Bundeswehr, Handwerker haben Deutschland am Laufen gehalten. Genau das erwarte ich auch von potentiellen Gesprächs- und Geschäftspartnern. Bei mir sind Krisenprofiteure und Charakterflexible auf der schwarzen Liste gelandet. Verschwörungsfans oder politische Extrempositionen sowie Laberer und Showtypen sind aus den Kontakten geflogen (Wobei ich derartige Gestalten eh schon gemieden habe).

Es wird so oder so eine Marktbereinigung geben, die gerade im Marketing überfällig war. Berater, Coaches und Speaker braucht keiner wirklich. Was zählt, war und ist Denken, Anpacken und Können. Jetzt gilt es, schnellst möglich und gleichzeitig sicher die Wirtschaft wieder aufzubauen. Dafür braucht es jegliche Berufsgruppen, auch viele Menschen, die in Kurzarbeit oder noch schlimmer mit Arbeitsplatzverlust gerade enorme Probleme haben. Diesen gilt mein Augenmerk, nicht den Schreihälsen.

Soziale Netze kombiniert mit Kampagnensteuerung

Soziale Netze haben erhebliche Resonanz im Web. Auf Facebook, Instagram, Twitter, Pinterest und anderen Systemen posten Menschen eine Menge Inhalte, die sie emotional beschäftigen. Entsprechend sind die Socials im Online Marketing ein sehr wichtiger Faktor. Weil die Benutzer freiwillig ihre Themen und Vorlieben beschreiben, eignet sich das ideal für Marktforschung. Aus den Posts lassen sich eine Menge Informationen gewinnen. Welche Themen und welche Hashtags sind angesagt? Wo halten sich die Benutzer auf?

Bessere Kampagnensteuerung

Schon hat man einen sehr schönen Ansatz, um Online Marketing sehr gezielt auszusteuern. In den Socials selbst ermöglicht Marktforschung eine genauere Zielgruppenansprache. Influencer werden gefunden und können auch nach ihrer Qualität bewertet werden. Das ist besonders wichtig, um echte Influencer ausfindig zu machen und künstlich aufgeblähte Accounts auszuschließen. Aber die Einsatzmöglichkeiten gehen noch deutlich weiter. Wir haben eine neue Webseite gestartet, welche die Einsatzmöglichkeiten beschreibt: Hyper Local.

Lokales Marketing

Lokale Daten sind ein idealer Ansatzpunkt für Werbeschaltungen in Adwords, Bing Ads, Werbung in Facebook, Instagram oder Youtube. Das Publikum kann nach vorhergehender Zielgruppenanalyse extrem genau adressiert werden. Adwords lässt sich regional bis auf einen Kilometer Umkreis schalten. Nimmt man die Daten aus der Marktforschung sind beispielsweise möglich: Unterschiedliche Anzeigen, unterschiedliche Klickgebote nach Regionen und Städten. Für Events wie Festivals oder Messen erfolgen passende Online Schaltungen. Hashtags können als Keywords genutzt werden. Und eine ganze Menge mehr.

Beispiel

Praktisch kann das beispielsweise für einen Reiseveranstalter bedeuten: Die Anzeigen für den Urlaub in Mallorca passen besser zum Interessensprofil von Regionen. Die besten Restaurants in Palma kommen auf die Landingpage. Für die angesagtesten Clubs und Diskotheken gibt es extra Anzeigengruppen. Ausflugsziele verbessern Long Tail SEO. Sowohl in den verschiedenen Buchungsregionen, wie auch in der Zielregion findet man vom Restaurant über Sehenswürdigkeiten, Interessen und Vorlieben bis zur vorgeschlagenen Hotelkategorie eine ganze Menge an Ansatzpunkten für besseres Marketing.

Integrale Verbesserung

Ideal ist natürlich, wenn sich die veschiedenen Kanäle der Onlinewerbung gegenseitig ergänzen und pushen. Hashtags und Keywords sind ein gemeinsamer Nenner zwischen Socials und Suchmaschinenmarketing. Das lässt sich gegenseitig übernehmen. Zeitliche und lokale Informationen bieten genauere Ansteuerungen. Was an Trend in den Socials erkennbar ist, beeinflusst dann die Werbeschaltung auf Google. Umgekehrt liefern die Suchanfragen natürlich auch interessante Informationen für Benutzerinteressen in den Socials. Und selbst zwischen den Socials profitiert ein Informationsaustausch. Pinterest und Instagram sind beides bildbasierte Systeme. Sie funktionieren aber unterschiedlich und werden von unterschiedlichen Personentypen genutzt. Wenn man hier Informationen sammelt und diese geschickt aufbereitet, lassen sich in beiden Kanälen Optimierungen erreichen.

Das reicht bis hin zum Emailmarketing. Was angesagt ist, taugt als Aufmacher in der Betreffzeile. Maßgeschneiderte Angebote mit zusätzlichen Daten aus dem CRM oder externen Quellen (Wetterberichte, Einkommensstrukturen, kulturelle Prägungen) sind nochmals eine Verfeinerung.

Das System

Entwickelt wurde das Marktforschungssystem von Johannes Wobus, hier gehts zu seiner Webseite Pontimania. Im Verlauf von 4 Jahren entstand eine intelligente Datengewinnung. Aktuell (5/2019) sind legal über 210 Mio Postings analysierbar und es werden jede Woche Millionen mehr. Auch kann das System gezielt wie ein Trüffelschwein nach interessanten Themen und beispielsweise verwendeten Hashtags, Sprachen, Herkunftsländern suchen… …und diese lokal zuordnen! Das gibts wirklich nicht oft, weltweit.

Das Team

Zusammen mit Johannes Wobus, Petra Lukaschewski, Anne Lehmann, Grafikern, Programmierern und meiner Wenigkeit als Online Marketer haben wir jetzt eine komplette Abdeckung von der Marktforschung bis zur Kampagnenverbesserung.