USA – Musikindustrie und Urheberrechtsverstoß

Na, das ist ja mal ein interessantes Blog. Von Anwälten, die ihre Mandanten bei vermeintlichen Urheberrechtsverstößen vertreten. Da hat die Musikindustrie doch tatsächlich öfter eins auf die Nase bekommen und, nachdem sie sich mit Gegenklagen konfrontiert sah, sogar hin und wieder einen Rückzieher hingelegt.

Jetzt versucht die RIAA, der amerikanische Verband der Musikindustrie, Provider ins Boot zu holen. Die haben aber gar keine Lust, sich um Dinge zu kümmern, die sie nicht wirklich etwas angehen.

Entsprechend geht man freundlich miteinander um und verklagt zwischenzeitlich den einen und gegenklagt den anderen Anbieter von Downloads und Peer-to-Peer Netzwerken. Scheint eine ziemliche Schlammschlacht zu werden, immerhin geht es um sehr viel Geld.

Meine persönliche Meinung: Erstens finde ich die Bezeichnung „Musikindustrie“ nicht ganz passend. Es ist eine Industrie, ja, aber Musik….. hat das nicht irgendwie „Muse“ im Wortklang? Ok, bei Dieter B. und seinen Shows ist es Industrie.

Und wenn man sich einmal ansieht, dass eine CD in der Produktion inklusive Booklet und Cover ein paar Cent kostet…. danach aber für mindestens 15 Euro im Laden steht. Da darf man sich wohl kaum wundern, dass sich viele Nutzer einen feuchten Honecker um den Marketing-Aufwand, Aktionärsrenditen und Verwaltungskosten der „Industrie“ kümmen, sondern munter downloaden.

Prognose: ab heute werden Zugriffe auf Webserver massiv sinken

Huch, wie, was wo? Nein, keine Panik. Aber auch Sie wirds erwischen. Was viele trotz internsiver Berichterstattung noch nicht gemerkt haben: Das Rheinland wird in den nächsten Tagen keine wirkliche Rolle mehr bei Zugriffen auf Webserver darstellen. Einfacher Grund: Hier ist Karneval.

Schätzen wir einfach mal. So ab 15 Millionen dürften Rosenmontag an den verschiedenen Karnevalsumzügen teilnehmen. Und die hocken nicht vorm Rechner, steigern nicht in ebay oder kaufen munter online ein.

Zu den Karnevalisten und Zug-Besuchern kommen noch die Karnevals-Flüchtlinge, die lieber im Kurzurlaub auf Mallorca sonnen oder in europäischen Großstädten Asyl suchen.

Eins kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung sagen: Versuchen Sie bloß nicht, jetzt einen wichtigen Gesprächspartner in Düsseldorf, Köln, Mainz oder sonst wo am Rhein zu erreichen. Auch dürfte es schwierig werden, heute noch produktive Arbeit zu tun (außer, wenn man muss, grrrrr).

Jetzt mach ich mal ein wenig Eigenwerbung. Ich wohne in Dülken, einer recht ansehnlichen Stadt am Niederrhein, die aus Versehen in den 70ern in so etwas wie die Stadt Viersen eingemeindet wurde. Heute ist Altweiber, wo Frauen (ältere Exemplare werden hier lokal „Möhnen“ genannt), die Herrschaft übernehmen. Inklusive Sturm aufs Rathaus, etc.. Innenstadt? Dicht. Das wird bis ungefähr Mittwoch oder Donnerstag dauern, bevor sich alles normalisiert. Angesichts von ca. 100.000 Besuchern beim Rosenmontagszug in Dülken (Bevölkerung normal um die 30.000) läuft hier nix mehr und in anderen Städten siehts genau so aus.
Bis alles wieder online ist, sind erst mal diverse Bierchen, Aschermittwoch ein Fischessen und jeeeeeede Menge Kopfschmerztabletten fällig.

Also: hübsch mitfeiern, Kampagnen im Online Marketing auf Tiefschlaf und in einer Woche sehen wir weiter.

Merke im Online Marketing: Immer schön den Kalender an der Wand haben und wissen, wann man besser gar nichts schaltet.

Es ist nicht nötig, aus Dülken zu kommen, um erfolgreiches Online Marketing zu realisieren, aber es hilft 😉

Bahn – Georg Grohs 0:1 ….nach Verlängerung

Jo, ich habe es geschafft. Und ich bin noch am leben. Huh, Schwein gehabt. Letzte Woche hatte ich einen Außentermin und weil mein TDI gerade ein wenig missmutig ist, bin ich mit dem Auftraggeber unterwegs gewesen. Und wollte mit der Bahn zurück.

Soweit die Theorie.

Zunächst mal sucht man sich eine Verbindung über den Bahn-Internetauftritt. Ich habe den Fehler gemacht, diese Verbindung von jemand suchen zu lassen, der noch weniger mit der Bahn fährt, als ich. Gut, was raus kam, war irgendeine Verbindung. Aber die Sache mit der Detailansicht ums Umsteigen war wohl etwas undeutlich. Entsprechend kam ein Zug, aber nicht zum Zielort. Mhhhh, besser mal nicht einsteigen, sonst landet man etwa noch in Köln oder fällt von der Scheibe.

War aber der richtige Zug, wie mir ein Anwohner nach dessen Abfahrt erklärte, man müsse erst mal in Richtung auf das eigentliche Ziel fahren. OK. Nächster Versuch.

Schlau geworden denk ich mir: fahr doch mal einfach in die nächste Großstadt und zuckel von da aus weiter, kannste zwischendurch ja noch etwas einkaufen. Hat gut geklappt. Das Einkaufen. Zwischenzeitlich bekomme ich einen Anruf aufs Handy und bitte den Anrufer, mir mal eine passende Verbindung rauszusuchen. Das hat auch geklappt.

Aber dann steht man wie der Ochs vorm Berg. Lange Warteschlangen vor den mit wenigen Bahnlern besetzten Tresen, aber jede Menge Fahrkartenautomaten frei. Hätte man ja schon misstrauisch werden können.

Also, Fahrkarte ziehen. Mhh…….Wasn das? Menüpunkt vorne ist Expressverkauf? Öh, wie, was, für ne Bimmelbahn? ICE oder wo? Alternative war eine Fahrkarte. Also: Ziel suchen, japp, drin, 2.Klasse (die erste ist bei Bimmelbahnen nicht wirklich besser, wie man mir versicherte), mmh…. und noch ein paar andere Eingaben. OK, dann…Moment. Ich will keine Rückfahrkarte, ich will von HIER und jetzt nach DA. Hab ich mich wohl irgendwo vertippt. Nochmal das Ganze. Wieder Rückfahrkarte.

Verschämt ob der offensichtlichen Unfähigkeit, einen Fahrkartenautomaten zu bedienen, guckt man nochmal zu den Schaltern. Gerammelt voll.

Aha, da stehen zwei von der Bahn und erklären Passagieren (=Opfern der Bahn), wie man die Automaten zu bedienen hat. Mh, nix wie hin, wird ja langsam eng und fragen. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit. Und wählten von vornherein „Expressverkauf“. Heraus kam ein ganz gewöhnliches Ticket für den Nahverkehr, einfache Fahrt. Aaaaah. Auf dem Ticket steht „Gute-Reise-Ticket NRW“. Die Fahrt dauerte übrigens länger, als die gleiche Strecke zu meiner Studienzeit und passende Anschlüsse gibts nicht mehr.

Vielleicht bin ich ja zu unbegabt zum Bahnfahren. Nur verstehe ich nicht, weshalb die alles umbenennen müssen, die Strecke länger dauert und dann Leute vor den Automaten abstellen müssen, weil die hinter dem Tresen fehlen, um den Leuten eine Übersetzung von „Bahn“ nach „Deutsch“ zu bieten. Vielleicht ist denen ja in Berlin nicht nur ein Träger vom Hauptbahnhof gefallen………

Büttenreden sind gesucht – ich kipp nach hinten

Das hätten wir nun wirklich nicht gedacht. Da bringt man ein ebay-Skurrilogramm mit dem Angebot einer Büttenrede. Für die Nicht-Karnevalsfans: Das ist ein Monolog im Karneval, wo es in Mainz teilweise hervorragend pointierte politische Anspielungen, in Köln 20 Jahre alte Witze unter der Gürtellinie und in Münster gar nix zu lachen gibt. Und jetzt suchen Benutzer wie irre Büttenreden auf Google und landen bei uns.

Scheint eine richtige Lachnummer-Industrie zu sein. Adsense-Werbeeinblendungen lassen grüßen. Gibts ab ca. 20 Euro das Stück. Garantiert waschbar, pflegeleicht, in 745 Schützenfestzelten erprobt und hohlraumversiegelt. Letzteres macht die lustige Kopfbedeckung beim Vortrag des Recyclingmaterials.

Irgendwie erinnert mich das an Terry Pratchett, einen englischen Fantasy-Autor. In dessen Romanen gibt es die Narrengilde, wo man auf dem Tortenwurfstand den richtigen Umgang mit Sahnegeschossen lernt und ansonsten streng lustig alles nach Handbuch erledigt werden muss. Wenn nicht, wirds weniger lustig für den Narren.

Oh, Mann, können die Narren da nicht ein pinkfarbenes Tonband hinstellen und die Sache einmal aufnehmen? Oder sich einen DSL-Anschluss in den Saal legen und alles via Internet abrufen? Web 3.0 empfiehlt: Gehen Sie mit der Zeit. Sparen Sie für zwei Bier mehr und holen Sie sich Archivmaterial aus dem Netz.

Diese Büttenrede ist dagegen ……anders.

Spam – mal eine Option dagegen

Habe mal eine nette Idee für Impressumtstexte:

SPAM
Jeder Absender unverlangter Werbeemails erklärt sich einverstanden, dass seine Adresse, das Kontaktformular sowie die verbundene Webseite, deren Inhalte oder Emailadressen ihrerseits in beliebige Verteiler eingetragen werden, die zu wirtschaftlichen Konsequenzen des Absenders oder seines Auftraggebers führen können. Eine rechtliche Verfolgung kann ergänzend erfolgen.

Every sender of unsolicited advertising emails agrees to have his adress, the contact sheet and the website involved, their content or email-adressess, listed in whatever distribution lists, that can lead to economical consequences for the sender or his client. A legal prosecution may follow additionally.

Wer jetzt also noch irgendeinen Schrott schickt, erklärt sich einverstanden, dass seine Adresse, die seines Auftraggebers etc. in die größten Schrottverteiler aufgenommen werden und ggf. den Betrieb lahmlegen.

Web 3.0 heißt u.a. auch Kampf gegen den Irrsinn und schlechte Informationen im Netz.