Alexa Rank – wie brauchbar für deutsche Internetseiten?

Für moderne Browser sind diverse Toolbars verfügbar, mit denen sich Funktionserweiterungen integrieren lassen. Mal kommt die Toolbar von Google, mal von Yahoo oder auch annderen Unternehmen. So gibt es auch die Alexa Toolbar, welche typischerweise beim Internet Explorer Verwendung findet.

Alexa ist aber auch ein System zum Ranking von Webseiten. Je mehr Zugriffe eine Webseite hat, desto besser wird sie von Alexa gelistet.

Wer bislang noch nichts von Alexa gehört hat, braucht jetzt nicht gleich in Panik verfallen. Zwar wird in den USA gerne und oft mit guten Rankings bei Alexa geworben, nach meinem Geschmack ist die Bedeutung für Deutschland eher ziemlich nachrangig.

Ganz einfach deswegen, weil hier eine breite, genaue Datenbasis meiner Ansicht nach fehlt. Die zugriffsstärksten Seiten werden sowieso in IVW und anderen Statistiken aufgelistet. Dort entscheidet sich auch, wer die fetten Werbeaufträge bekommt.

Eine einzelne Webseite kann hierzulande einen brauchbaren Alexa Rank aufweisen und dennoch keine guten Umsätze machen. Umgekehrt sind diverse Seiten mit vergleichsweise niedrigem Raning geradezu Umsatzmaschinen. Nur, um das herauszufinden, werde ich mir keine Alexa Toolbar downloaden und installieren. Zumal es auch Manipulationsmöglichkeiten des Rankings durch geeignete Skripte gibt, welche das Ergebnis nochmals verfälschen können.

Insgesamt halte ich Alexa also für einen brauchbaren Ansatz, der jedoch im deutschen Markt nicht soooo viel Aussagekraft hat.

Softwaresammler.de und weitere Angebote von Content Media Ltd.

Nachdem Opendownload negativ durch die Presse gegangen ist, wurde von der Firma Content Media Ltd vor einiger Zeit der „Dienst“ Softwaresammler.de eingerichtet. Gegen eine Mitgliedschaftsgebühr werden genau wie zuvor auf Opendownload diverse Programme zum Herunterladen angeboten.

Warum halte ich das Angebot für eine dreiste Abzocke? Die auf der Homepage angegebenen Programme sind beispielsweise: Firefox 3.55, OpenOffice 3.11, Adobe Flash Player 10, der Adobe Reader (ehemals Acrobat) 9.2 oder AVG Antivirus Free.

Merken Sie was? Das sind alles Programme, welche es kostenlos bei den jeweiligen Herstellern und natürlich auch auf den Webseiten beispielsweise der Computerzeitschriften gibt. Kostenlos!

Sprich, hier macht jemand Kasse mit an sich frei verfügbarer Software. Interessant ist auch, ob softwaresammler.de überhaupt die Berechtigung hat, diese Programme anzubieten……. Das kann ich nicht beurteilen aber habe so ein paar Bestimmungen im Kopf, wonach einige dieser Programme nur für lau angeboten werden dürfen.

Kann gut sein, dass bei Softwaresammler.de noch irgendwelche Programme im Fundus hängen, welche exklusiv über diesen Dienst angeboten werden. Natürlich werde ich einen Teufel tun, mich dort zu registrieren, um es herauszufinden. Damit ist nämlich ein Abo verbunden, welches kostenpflichtig ist. Und eben mal für einen neuen Firefox ein Zweijahresabo abschließen? Blödsinn. Dafür gibts magnus.de, chip.de oder pcwelt.de oder, oder, oder – oft übrigens mit größerer Auswahl.

Die Beteiligten sind hinlänglich bekannt. Content Media Ltd macht das Angebot und ein Rechtsanwalt Olaf Tank kümmert sich ums Geldeintreiben, wenn die Abonennten nicht zahlen wollen. Wer in die Abofalle der Content Media getappt ist, sollte sich anwaltliche Hilfe suchen, beim Verbraucherschutz vorbeischauen und die Diskussionsforen der großen Computerzeitschriften aufsuchen. Dort kann man auch erfahren, was aktuell eventuelle Klageversuche der Geldeintreiber bringen oder ob diese abgeschmettert werden.

Die Zugriffszahlen auf die Server gehen hoch

Wirtschaftskrise hin oder her, zurzeit brummen die Server. Wie auch in den letzten Jahren steigt die Anzahl der Zugriffe in der Zeit vor Weihnachten an. Das Online-Geschäft ist also für bestimmte Bereiche weniger konjunkturabhängig als die „normale“ Wirtschaft.

Dabei gab es schon das ganze Jahr über eine deutliche Steigerung, die sich jetzt eben nochmals beschleunigt. Nach wie vor sind online um die 25% Prozent Wachstum pro Jahr machbar – wenn die Preise stimmen und die Angebote gefunden werden – Grüße vom Online Marketing.

Damit gerät der stationäre Einzelhandel weiter unter Druck. Allerdings haben auch kleinere Händler einige sehr schlagkräftige Shops aufgebaut, die sich munter an den Marktanteilen der Großen bedienen. Nur online kann man eben mit Größen bspw. a la Saturn oder MediaMarkt erfolgreich in Konkurrenz treten, die ansonsten über sehr viel mehr Einkaufs- und Marktmacht verfügen.

Man darf gespannt sein, wie sich die Märkte entwickeln.

Noch ein riesiger Betrugsfall bei ebay – topseconds?

Bei ebay ist wieder einmal ein Powerseller über die Wupper gegangen und hat nach aktuellem Stand einen sehr hohen Schaden angerichtet. Betroffen ist der Verkäufer Topseconds GmbH. Naja, weniger der Verkäufer ist betroffen, als dessen Kunden.

Kurz zur Geschichte. Topseconds handelte mit hochwertigen Uhren, für die lange Zeit auch einigermaßen vernünftige Preise erzielt wurden. Dann gab es auf einmal eine riesige Flut an Angeboten, welche zu sehr niedrigen Preisen verkauft wurden. Da kann man als normal denkender Mensch sehen, dass nicht beliebig viele Uhren in den Markt gedrückt werden können und die Preise irgendwann einmal so kaputt sind, dass ein Unternehmen nichts mehr dran verdient oder sogar noch massiv draufzahlt.

Entsprechend und wegen anderer Querelen wurde der Verkäufer gesperrt. (Man ist versucht zu sagen: wie bei ebay üblich, zu spät). Das alles passierte schon im Dezember. Mittlerweile ist erstens ein Insolvenzverfahren eröffnet, zweitens hagelt es Anzeigen in Bonn gegen Topseconds und den ehemaligen Geschäftsführer Kurdo Homan-Ghazi. Da passt es doch ganz gut, dass ein neuer Geschäftsführer namens Kawa Homan-Ghazi eingesetzt worden war. Klingt vom Nachnamen her irgendwie ähnlich, finden Sie nicht auch?

Zurzeit wird in diversen Foren die mögliche Schadenssumme diskutiert. Man munkelt so um eine Million herum.

Den möglichen Schadenersatz durch ebay kann man bei einer normalen Bezahlung per Überweisung natürlich vergessen – der ist längst abgeschafft, obwohl er noch in den Köpfen der ebay Nutzer herumgeistert. Paypal bietet trotz meines Erachtens äußerst missverständlicher Formulierungen für einen Schutz auch keinen hundertprozentigen Schutz. Zurzeit scheint es Kulanzregelungen zu geben, welche nach meinen Erkenntnissen „treuen'“ ebay Kunden gewährt werden – der normale Käufer könnte im Regen stehen bleiben. Auch das wäre nicht unüblich………..

Lycos gibt große Teile auf, naja, eigentlich fast alles in Deutschland und Dänemark

Nach langer Agonie kam der Beschluss nicht wirklich überraschend. Lycos wird sich, ein annehmbares Angebot vorausgesetzt, vom kompletten Portal in Dänemark sowie den Shops, dem Hosting- und Domaingeschäft in Deutschland trennen. Damit wird ein Schlusstrich unter eine lange Leidensgeschichte gezogen, in der Lycos meiner Meinung zwischen der Marktmacht von beispielsweise Google, den freien Portalen der Telekommunikationsanbieter sowie den spezialisierten Hostern zerrieben wurde. Klar war auch, dass beispielsweise der Shop nicht an die Reichweiten von Froogle, Amazon, ebay oder dem Netzwerk von Pangora herankommt.

Wenn man die entsprechenden Infos böse interpretieren möchte, könnte man meinen, dass der gestückelte Verkauf der letzte Akt der Verzweiflung ist. Am Stück ist Lycos in der derzeitigen Kapitalmarktsituation kaum sinnvoll loszuschlagen.

Ende Dezember soll die Abwicklung kommen, bei der an die Auktionäre ca. 50 Millionen ausgeschüttet werden sollen. Just for Info: Der aktuelle Kurs der Aktie dümpelt gerade so um 0,25 – 0,26 EUR herum. Das war auch mal ganz anders. So richtig hat Lycos nie Gewinne gemacht, was die Aktionäre rund um Telefonica nicht begeisterte.

In Gütersloh stehen einige Hundert Arbeitsplätze zur Disposition, wie es so unschön heißt.