Das unbekannte Objekt – der Top-Berater

Habe gerade ein wenig herumgesurft, weil wir demnächst so ein oder zwei kleine Portale planen. Dabei bin ich auch über einige Stellenbörsen gestolpert. Und darin wiederum über Stellenanzeigen von sowohl großen, als auch kleinen Beratertrupps. Deren Stellenanzeigen lesen sich ungefähr wie folgt:

max. 27 Jahre, Studium mit Prädikat oder Doktor (am Besten das Ganze in zwei Studiengängen), 10 Jahre Auslandserfahrung, abgeleisteter Wehrdienst, Pilotenschein und bitte mindestens 3 Sprachen.

Boah, müssen die gut sein.

Denkt man sich vordergründig. Dabei inserieren Firmen seit Langem in Stellenbörsen, um auf sich aufmerksam zu machen. Und ein Image nach draußen zu transportieren. In diesem Fall von der smarten Intelligenzbestie mit Lebenserfahrung und gleichzeitig den profunden Fähigkeiten.

Nuuuur: gibts sowas? Hat die Beraterbranche nicht vor dem Web 2.0 Hype am Boden gelegen (gleich neben den Werbeagenturen ;-)).

Jetzt sind sie also wieder da. Und beraten wie die Wilden. Wobei ein gewisser Hang zum Kannibalismus der Kundenkontos vielleicht auch nicht so unwichtig ist.

Test.

Lassen Sie in Düsseldorf, Frankfurt, Berlin oder München einen 500 Euro-Schein fallen. Wetten, dass eher ein Typ mit Gelfrisur und Dauergrinsen mit Überschall den Lappen erwischt, als der Bettler in 5 m Entfernung und fast Griffreichweite? Er wird Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Folgeauftrag anbieten, der sich ungefähr so anhöhren könnte:

„Sie zahlen mir 20.000, damit ich herausfinde, wie Sie zukünftig keinen 500 Euro Schein mehr verlieren.“ Oder: „Zahlen Sie mir 15.000, dann finde ich heraus, ob Ihr Konkurrent auch gelegentlich 500 Euro Scheine verliert. Machen Sie das, sonst sind Sie verloren.“

(Für die 15.000 oder 20.000 werden Sie aber auch mindestens EIN Mal zum Essen eingeladen – Kamingespräch – etwas Gutes haben die Jungs)
Lassen Sie das mal auf sich wirken und schalten Sie Ihren gesunden Menschenverstand ein.

Grüße von Web 3.0 : Wenn jemand so einen Turbo-Berater findet, fragen Sie doch einfach mal, warum der für XY und nicht für sich selbst arbeitet und warum es der Branche so schlecht ging ;-). Wir sehen das eher wie Scott Adams bei Dilbert: Berater sind die, die am Vobis-Laden vorbeilaufen und sich fortan Computerexperten nennen.

Idealvorstellung eines praktikablen Web 3.0: Beratung nach Leistung bezahlen und Transparenz abbilden. Könnte man sogar teilweise automatisieren.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de