Die Werber

Bis gestern war ich in München. Vor dem Rückflug bin ich ein wenig durchs Terminal geschlendert und habe eine Zeitschrift rund um Werbung ausliegen sehen. Darin war unter anderem der verklausulierte Protestschrei zu Papier gebracht, dass sich Werbeagenturen nicht an Erfolgen messen lassen wollen.

Warum eigentlich nicht? Es gibt im Online Marketing durchaus Modelle, nach denen rein erfolgsabhängig bezahlt wird. Beispielsweise Affiliate-Netze sind ein rein auf gegenseitigem Erfolg ausgerichtetes System, bei dem die guten Publisher ebenso verdienen, wie die Verkäufer der Waren.

Aber ich glaube, die klassischen Werbeagenturen ticken eh etwas anders. Was mir bis heute niemand schlüssig erklären konnte, sind die Preise der Werbeleistung nach Medium. Oder Agenturrabatte. Bei ersterem wird die Grafik teurer, weil sie in höherer Auflage verbreitet wird. Nicht bei den Druckkosten, sondern für die Grafik selbst. Wobei eigentlich immer die gleiche Arbeit dahinter steckt. Aber einmal ist die Arbeit Betrag X wert, ein andermal viel mehr. Mhhhhh. Oder Agenturrabatte bei Werbebuchungen. Da bekommt dann eine Agentur einen Preisvorteil, (den sie sich häufig einsackt) bei Direktbuchung durch den Kunden wirds teurer.

Ziemlich durchschaubar, finde ich. Die Agenturen sollen möglichst viel buchen, damit sie möglichst viel vom Umsatz abbekommen. D.h. Publisher und Agentur reiben sich die Hände, der Kunde zahlt für……. NICHTS an Mehrwert. Wer also noch Printwerbung bucht, sollte mal mit seiner Werbeagentur reden und sich hübsch den Agenturrrabatt auszahlen oder verrechnen lassen.

Ansonsten fand ich die entsprechende Zeitschrift sehr flach qua Inhalt. Fotos von irgendwelchen „Kreativen“, welche den Job gewechselt hatten, waren präsent (natürlich teilweise mit dem obligatorischen Schal modisch aufbereitet ;-)) und Statements zur wirtschaftlichen Entwicklung – die Krise ist vorbei.

Ich wage mal, persönlich zu meinen, die Krise ist nicht vorbei. Nicht für klassische Werbeagenturen. Kunden werden schlauer und wollen Erfolge sehen sowie messen. Online gibts eh keine Krise – außer für die, welche nur die Karte Social Media spielen möchten und dabei Umsatz sowie Neukunden aus Google, ebay und Co. links liegen lassen.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de