ebay ist schon etwas kurios unterwegs für meinem Geschmack. Nachdem man der Reihe nach eine ganze Menge seriöser, altgedienter Händler mit Powerseller-Status verloren hat, gehts jetzt munter weiter mit für mich nicht nachvollziehbaren Änderungen. Und zwar sowohl für mich als Käufer, wie auch Berater von Verkäufern.
Die Versandkosten innerhalb Deutschland sollen jetzt in den Preis einkalkuliert und nicht mehr separat aufgeschlüsselt werden.
Das klingt zuerst gut, hat aber einige unangenehme Nebenwirkungen.
Nix ist mehr mit Versandrabatt, wenn man mehrere Artikel auf einmal erwirbt. Der Verkäufer wird wohl – da er nun wirklich nicht kalkulieren kann, ob jemand nur einen Artikel oder gleich mehrere kauft – in den Endpreis reinrechnen müssen.
Nehmen wir einfach mal an, es handelt sich um ein Paket zu 5 Euro Versandkosten. Die werden jetzt wohl einfach auf den Preis aufgeschlagen, sonst macht der Verkäufer Verlust. Sind jetzt prinzipiell mehrere Bestellungen zusammenfassbar, fallen trotzdem pro weiterem Kauf wieder die 5 Euro an. Das System wird also für viele Käufer teurer, die gerne einmal ein paar Artikel „sammeln“, bevor sie sich diese zusenden lassen. Mhhhhhh. Klingt doch nicht nach Mehrumsatz.
Genauso ists mit der Psychologie. Wenn jemand etwas für 4,90 Euro zugeschickt bekommt, kann der Preis oft unter psychologisch wichtigen Grenzen, meinetwegen bei 9,90 Euro gehalten werden. Demnächst kostet der Artikel zwar genau dasselbe bei 14,80 Euro aber das sieht doch gleich nach viel mehr aus.
Ich frage mich seit geraumer Zeit, was die ebay Chefetage sich erstens denkt und was sie so für Ideen hat. Werbung gibts jetzt genug auf ebay. Paypal als eigenes Bezahlungssystem wird immer noch massiv propagiert und ebay hält auch hier das Händchen auf.
Die Frage ist nur, was der Gesamtmarkt macht. Und dem gings in letzter Zeit nicht so gut. Will ebay jetzt über höhere Gebühren (Porto inklusive) noch den schnellen Euro machen? Was haben die eigentlich vor und welcher Typ Händler sieht strategisch noch einen Mehrwert bei ebay im Vergleich zu bsp. eigenen Shops, Amazon, Preisvergleichen – also ein Alleinstellungsmerkmal und Killerkriterium?
Das ist eine, mhhhh, wie soll man sagen, interessante Firmenpolitik.