Rating-Agenturen? Wohl eher Rate-Agenturen!

Diese Woche hat es Frankreich erwischt. Standard&Poor`s senkten in einer Email die Kreditwürdigkeit des Staates. Prompt müssen die Franzosen mehr Zinsen zahlen, wenn sie sich Geld für den Staatshaushalt leihen wollen. Und prompt spekulierten die Hyänen gegen Frankreich. Obwohl, im Vergleich zu den Spekulanten sind Hyänen eigentlich eher moralische und kuschelige Haustierchen. Ich werde den Eindruck nicht los, dass man seitens bestimmer Bankenkreise, wozu ich die Rating-Agenturen trotz der immer beteuerten Unabhängigkeit rechne, sich gerne der Rating-Fuzzis bedient, um Kasse zu machen. Anders kann ich mir nicht erklären, was da gerade abgeht.

Ich halte die Rating-Agenturen für entweder total unqualifiziert oder korrupt bis in die Haarspitzen.

Wir erinnern uns: Jahrelang wurden amerikanische Schrott-Papiere von den ach so kompetenten Rating-Agenturen als seriös eingestuft. Das Ende vom Lied kennen wir: einige zockten ab, der Rest durfte die weltweite Bankenkrise finanzieren. Lehman wurde als seriöses Unternehmen eingestuft, bis das ganze Kartenhaus mit Ach und Krach zusammenbrach. Diverse Internetportale, Blogs, alle möglichen Zeitschriften von Focus bis Spiegel und sogar TV-Sender haben rechtzeitiger über die drohenden Katastrophen berichtet, als es die vermeintlichen Bewertungs-Profis taten. Die Liste der Peinlichkeiten lässt sich noch viel weiter fassen. Banken, die angeblich gesund sind, haben jetzt noch massiv Zockerpapiere im Tresor. Mehr Zockerpapiere, als die Banken selbst wert sind oder Eigenkapital haben. Kein Wunder also, dass sich die Banken untereinander nicht mehr so richtig trauen, selbst wenn die Rating-Agenturen alles ach so schön rechnen.

Und immer wieder verwundert mich eins: Europa wird kaputtgeredet und man nimmt sich seitens der Zocker ein Land nach dem anderen vor. Die Zocker verdienen gut daran und wenns schief geht, schreien sie weltweit nach dem Staat. Ich wage zu bezweifeln, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht. Als Richtgröße seien einmal die USA genannt, die immer sehr gute Noten von den Rating-Agenturen bekommen. War da nicht mal was mit kompletter Überschuldung, geplatzter Immobilienblase, Kahlschlag beim amerikanischen Mittelstand, riesigen Auslandsschulden in China, bescheidener Wertschöpfung der Industrie (was gibts denn da überhaupt noch, wo richtige, industrielle Wertschöpfung im eigenen Land passiert ?), Kreditklemme bei den traurigen Resten verschiedenster Branchen und Banknotendruck bis die Druckmaschine glüht? Und so etwas soll genau so gut oder besser dastehen wie bspw. Frankreich mit niedrigerer Staatsverschuldung, einem großen Binnenmarkt, höherer Produktivität?

Nie im Leben!

Ich bleibe bei meinen beiden persönlichen Beurteilungsmöglichkeiten der Rating-Gurus: Entweder vollkommen imkompetente Spinner oder Trickser und Betrüger.

Natürlich muss auch Frankreich seine Hausaufgaben machen aber derartige Fehlgriffe der Rating-Agenturen sollten sich mal ein paar Kunden dieser Heinis bei klarem Verstand durch den Kopf gehen lassen. Die Bewertungen sind meiner Ansicht nach Null und Garnichts wert………außer für Zocker und Gerüchteküche.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de