Der isländische Vulkan hinterlässt auch im Internet seine Spuren. Nachdem gestern bereits die Webserver einiger Airports in die Knie gingen, sind jetzt unterschiedlichste Buchungssysteme an der Belastungsgrenze. Nach England kommt man zurzeit nur mit dem Zug oder Auto. Angesichts der Tatsache, dass mit Heathrow eines der wichtigsten Drehkreuze im europäischen Flugverkehr dicht ist und viele kleinere Airports ebenfalls, müssen Zehntausende auf alternative Verkehrsmittel ausweichen. In Deutschland ist mit Frankfurt eine weitere wichtige Drehscheibe geschlossen, Paris ist ebenfalls ausgefallen. Und dann gibt es natürlich noch die unzähligen innerdeutschen und europäischen Verbindungen, welche in Mitteleuropa und im Norden tagtäglich zwischen mittelgroßen Flughäfen Zigtausende befördern – auch die sind weg.
Die Kapazitäten der Bahnverbindungen sind derweil bis zum Anschlag belastet Kein Wunder, denn schon in ein normales Mittelstreckenflugzeug passen um 200 Passagiere – 2-3 Flüge ausgefallen und schon ist auch der Zug voll – es gibt ja auch noch die regulären Bahnreisenden. Die weitläufige Sperrung des Flugraums belastet aber nicht nur die Server von Airports, Fluggesellschaften oder der Bahn. In direkter Konsequenz ist bei Mietwagenfirmen, Busunternehmen, Touristikseiten, Hotels und sogar den englischen Kanalfähren die Hölle los. Derweil ist bsp. das Internetangebot des Flughafens Hamburg teilweise gar nicht mehr erreichbar durch Überschreitung der Ladezeit.
Die meisten Geschäftsprozesse im Internet sind auf Vollautomatismus eingerichtet: Aussuchen, buchen, Ticket, los. Was jetzt an manuellen Eingriffen nötig ist, war bislang undenkbar. Hotels müssen umbuchen, Tickets ersetzt werden, alternative Verkehrsmittel werden angemietet, Ferienreisen werden verschoben. Insgesamt bringt ausgrechnet ein Vulkan verschiedene Branchen im Web und die nachgeschalteten Systeme zu Weißglut. Von den Mitarbeitern im Transport-, Beförderungs-, oder Tourismusgewerbe ganz zu schweigen.
