Immer noch spuckt der Vulkan in Island, immer noch herrscht Flugverbot. Und immer noch sitzen Tausende fest. So langsam wird es auch bei der Luftfracht eng. Von verschiedenen Südfrüchten über Blumen bis hin zu elektronischen Bauteilen: nichts geht mehr. Ebay warnt schon vor ggf. längeren Lieferzeiten und bei Auslandsbestellungen in anderen Internetshops sieht es zappenduster aus.
Das geht ja noch, so lange es sich um privaten Bedarf oder Hobbys handelt. Wenn man sich aber ansieht, wie stark die Wirtschaft vom Flugverkehr abhängt, ist das alles andere als lustig. Alleine bei den Fluggesellschaften summieren sich die Umsatzeinbußen auf zig Millionen am Tag. Nur ein kleiner Teil davon wird für die gesamte Volkswirtschaft Deutschlands durch die Umsätze von Bahn, Bus oder Mietwagen aufgefangen. Richtig böse ist es aktuell für Just in Time Fertigung und oft auch für Ersatzteile. Die können teilweise nur durch Luftfracht sinnvoll transportiert werden.
An der Kanzlerin sieht man, welche Odyssey Menschen gerade in Kauf nehmen müssen, wenn sie denn überhaupt passende Transportmittel mit freien Kapazitäten finden. Bis sich die Lage nach einem eventuellen Ende des Flugverbots normalisiert, werden Tage vergehen – wenn nicht sogar 1-2 Wochen. Zu viel ist an Rückstand aufgebaut. Nicht zuletzt steht ein Großteil der Flugzeuge außerdem gerade an den völlig falschen Flughäfen. An einem normalen Tag werden die Maschinen nach einem ausgeklügelten Prinzip in Betrieb genommen, damit sie bei verschiedenen Turns und Zielen möglichst viel in der Luft sind. Das kann man momentan komplett vergessen.