Yahoo und Microsoft – never ending story oder Microsofts strategisches Problem?

Nachdem Microsoft bei Yahoo abgeblitzt ist und Yahoo vorsichtige Kooperationen mit Google anfängt, möchte Microsoft mit der Brechstange in den lukrativen Internetmarkt. Geht`s alleine nicht, sollen Verbündete helfen. So redet man munter mit Medienunternehmen und sucht mögliche Partner für einen Kauf zumindest von Teilen.

Meines Erachtens hat Microsoft da aber den Holzweg eingeschlagen. Kann es gut gehen, wenn Ballmer wieder mal herumpoltert? Hat Microsoft überhaupt eine Ahnung, was die wollen? Wie soll Yahoo integriert werden? Probleme, die gelöst sein wollen.
Das sind aber nur vordergründige Schwierigkeiten. Der Stachel sitzt viel tiefer. Microsoft hat da wohl eher ein massives strategisches Problem. Das Internet bietet in Form von Onlinediensten und frei verfügbarer, guter Software alles das, wo Microsoft richtig Geld für verlangt. Hey, die kleinen Laptops von Acer und Asus kommen doch glatt ohne Vista und MS-Office aus – und funktionieren trotzdem gut. Damit fängt es an und es werden immer mehr. Die Leute lernen Linux für ein Appel und ein Ei kennen. OpenOffice und Google`s Onlinedienste sind nur die Speerspitze für sehr viel sehr umsonst verfügbarer und gut nutzbarer Software. Das ist ein völlig anderes Geschäftsmodell und verbreitet sich rasend schnell. Mithin läuft seit geraumer Zeit ein Großangriff auf das Softwareimperium – das Internet machts möglich.

Eine Reaktion hierauf hat Microsoft genau so verpennt, wie eine rechtzeitige Anpassung und Verbesserung der eigenen Suchmaschine – das, womit Google Milliarden scheffelt und munter seine Kriegskasse füllt. Was also sollen Ballmer`s Mannen jetzt machen? Ich würde mal ganz schnell Marktanteile durch überlegene Suchfunktionen, bessere Qualität vorbereiten und eine Werbekampagne jenseits des üblichen Marketinggelabers starten. Sonst wirds da arg schnell arg eng, Microsoft hat keine weitere Zeit mehr zu vertrödeln. Auch nicht im zunehmend schwierigen Kampf um Yahoo, der einiges an Ressourcen fressen wird.

Das nächste Problem werden die Preise für Software sein. Was man in guter Qualität kostenlos bekommen kann, muss man nicht kaufen. Entsprechend rechne ich mit weiteren Zuwächsen bei Firefox, Thunderbird, OpenOffice, Linux, MySQL und auch CRM Systemen.

Tja, was sollen die Jungs aus Redmond da machen? Preise runter würde Kunden vergrätzen, die sich sauteuer die Pakete von Microsoft gekauft haben. Preise halten würde Kunden noch schneller in die Arme der frei verfügbaren Dienste und Programme treiben. Mehrwert bedeutet die teure Supportleistung oder wirklich überragende Funktionen, das schmälert den Gewinn.

Aber das stand schon hier:

http://www.web-3-null.de/index.php/allgemein/yahoo-und-microsoft-fortsetzung.html

und hier:

http://www.web-3-null.de/index.php/allgemein/yahoo-und-microsoft-zweiter-teil.html

Man darf gespannt sein, wie es weiter geht, Ballmer scheint sich erst mal an Yahoo festgebissen zu haben.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de