Andere für sich arbeiten lassen – ohne Bezahlung

Na, sowas. Da war wieder einmal eine Anfrage via Email, ob wir nicht Leistungen im Online Marketing erbringen können. Allerdings hatte die Sache ein paar Haken, die ich gerne an dieser Stelle petzen möchte.

Es gibt in den unendlichen Weiten des Internet eine ganze Menge Shops und Präsentationsseiten für Dienstleister. Sind diese weit oben in Google gelistet, verdienen die Anbieter. Um weit nach oben zu kommen, benötigt man ein entsprechendes Wissen und muss neben Analyse und Konzept auch eine oft umfangreiche Arbeit in ein Projekt investieren.

Nun gibt es eine beachtliche Zahl von Seiteninhabern, die gerne viel Umsatz machen möchten – verständlich. Das möchten sie so effizient wie möglich – auch verständlich. Oft aber gibt es keine Bereitschaft, das Online Marketing entsprechend zu bezahlen. Sei es aus mangelnder Finanzdecke oder aus purer Dreistigkeit, es doch für lau haben zu wollen.

Im Regelfall wird dann mit folgenden Argumenten gearbeitet:

Sie werden mit uns wachsen

Sie können beweisen, wie gut Sie sind

Machen Sie erst einmal eine kleine Arbeitsprobe preiswert, das dicke Geschäft kommt dann hinterher

Machen Sie erst einmal eine Analyse und ein Konzept, dann sehen wir weiter

Machen Sie erst einmal einen Job bei einer kleinen Seite für lau, damit wir Ihre Qualifikation sehen, dann gibts danach den großen Auftrag für das Hauptportal

Sie können uns als Referenz verwenden, wenn Sie Erfolg haben

Beim „Businessportal“ Xing hört man auch häufiger, es sei nun mal unsere Pflicht als Mitglied der Community, Know-How in die Foren und am liebsten noch in persönliche Mails einzubringen.

usw, etc.

Merken Sie was? Bei all diesen „Argumenten“ läge das gesamte unternehmerische Risiko sowie die gesamte Arbeit bei uns. Der „Auftraggeber“ bekäme für lau Dienstleistungen, die erst im Erfolgsfall zu Umsätzen bei uns führen würden. Oder es würden schlagkräftige Konzepte erarbeitet, die dann relativ leicht abzukupfern und entweder in Eigenregie oder durch Billigarbeiter durchzuführen sind. Das Know-How liegt nun einmal in der optimalen Planung und dem Zusammenspiel der verschiedenen Online-Maßnahmen, was auch eine Menge Arbeit macht und wertvolle Erfahrungen voraussetzt.

Mittlerweile haben diese Abzocker ein erhebliches Volumen angenommen. Dabei interessiert es mich schlichtweg einen feuchten Honecker, ob der „Auftraggeber“ einfach nur die Vorstellung aus persönlicher Einstellung hat oder ein A****loch ist, das bewusst alles abgrasen möchte. In beiden Fällen macht schon die Anfrage Arbeit – und davon haben wir nun wirklich mehr als genug.

Anders sieht es aus bei konkreten Anfragen für einen Auftrag. Dort haben die Anfrager aber auch Verständnis, dass die Analyse und Beratung etwas kostet. Oder bekommt man beim Arzt oder Rechtsanwalt neuerdings Diagnose und Handlungsempfehlungen ohne Gegenleistung? Da dies nicht der Fall ist und wir für Arbeit die unverschämte Einstellung haben, Bezahlung zu erwarten, wird ab so der 5. bis 20. Minute das Taxameter eingeschaltet.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de