Die US-Börsenaufsicht SEC guckt gerade mit wachsender Sorge auf bspw. die Werte von Facebook, Twitter, LinkedIn und anderen Firmen. Zurzeit werden die Anteile noch nicht offen an der Börse notiert und gehandelt, sind aber aber in sogenannten Sekundärmärkten verfügbar. Dort passiert gerade eine geradezu abenteuerliche Wertsteigerung. Man munkelt, dass der Wert von Facebook schon über 40 Mrd Dollar liegen soll. Auch andere Werte sind explosionsartig nach oben geschossen, was den gesamten Markt für Internetfirmen außerhalb der Börse seit Juni um sagenhafte 43 Prozent wachsen ließ.
Uuuuuups.
Man kann davon ausgehen, dass eine Menge heiße Luft und noch mehr Spekulation im Spiel ist. Nach meiner Ansicht wird die wirtschaftliche Berechnung der Anteile arg von psychologischen Momenten sowie der Gier nach vermeintlich fetten Zukunftsmärkten bestimmt.
Nochmals zur Erinnerung: Soziale Netze finanzieren sich primär über Werbung und Mitgliedsbeiträge. Mitgliedsbeiträge gibts bei Facebook und Co. nicht. Bei der Werbung in Social Media erreiche ich längst nicht nur zahlungskräftige und -fähige Kunden. Hat man schon an StudiVZ und SchülerVZ gesehen, dass Masse alleine nicht gleichbedeutend mit viel Umsatz oder Gewinn ist.
Noch kennt niemand die tatsächlichen Gewinnspannen, wenn soziale Netzwerke die Marktsättigung erreichen. Auch weiß niemand, wie viel Marktanteil für Verkäufe – die immerhin letztendlich fast alle Webdienstleistungen finanzieren – irgendwann auf Social Media entfällt. Hier sind Google, die darin vertretenen Shops, Amazon, ebay und viele weitere Systeme heute absolut tonangebend.
Persönliche Meinung:
Ganz schön mutig, hier Milliarden zu investieren, wenn man auf absehbare Zeit kein Kurs-Gewinnverhältnis oder innere Werte der Firmen berechnen kann. Dazu kommen heftige Marktverschiebungen. Wie das Web 3.0 in seiner Wertschöpfungskette aussehen wird, können wohl besser die Brancheninsider und Fachleute abschätzen, als gierige Scharen ahnungsloser Investoren und zockender Investberater.