Schon seit einiger Zeit wird scharf geschossen. Apple hat bekanntlich munter gegen Samsung geklagt und die Koreaner zu Designänderungen an deren Tablet PCs gezwungen. Dabei war nebensächlich, ob es schon vorher ähnliche Geräte und verwandte Technologien gab – Apple hatte sich das Design patentrechtlich gesichert und das erste Tab von Samsung wurde als zu ähnlich beurteilt. Das dürfte auch Google massiv geärgert haben, immerhin laufen viele derartige Mobilgeräte unter Android.
Schon vor einiger Zeit ist deswegen Google auf Einkaufstour gegangen. So soll die Handysparte von Motoroal erworben werden und mit ihr natürlich eine Vielzahl von Patenten aus dem Mobilfunkbereich. Zugegeben, Motorola hat längst nicht mehr die Bedeutung bei Handys, die es einmal hatte. Aber in der Schatzkammer lagern zig Tausende von Paptenten, die teilweise grundlegende Mobilfunktechniken abbilden. Wie wohl auch Push-Funktionen zur Benachrichtigung für den Handy-Besitzer, wenn eine neue Mail angekommen ist. Und um genau diese Technik ging es jetzt.
Apple hatte vor 3 Wochen seine Push-Funktion zwangsweise abschalten müssen, weil Motorola ein Patent verletzt sah und Anfang Februar das Landgericht Mannheim diese Auffassung wohl bestätigte.
Tja, ich bin gespaltener Meinung zu diesen Vorgängen. Einerseits finde ich gute Ideen schützenswert, andererseits gibt es selbstverständliche Lösungen, die jeder anwenden können sollte. Mein Mitleid mit Apple hält sich allerdings in deutlichen Grenzen. Zwar gibt sich die Firma immer als äußerst innovativ, jedoch auch m.E. sehr raffgierig und extrem restriktiv gegenüber Konkurrenten. Mir tut es nicht unbedingt leid, dass Apple jetzt massiv im Gegenwind steht. Für mich persönlich ist aus dem ehemals sympathischen Underdog seit langem ein unsympathischer Konzern geworden, der an allen Ecken und Enden mit nicht unbedingt feinen Mitteln arbeitet; sei es bei der Gängelung von Inhalten, dem Abblocken seiner Geräte oder eben solchen Patentstreitigkeiten. Dass jetzt der Gegenangriff kommt, könnte langfristig Apple zwingen, auf ein normales Maß an Wettbewerb zurückzuschalten.
Übrigens, auch wenn es gerne anders erzählt wird: Die Maus und grafische Benutzeroberfläche kommen nicht von Apple, sondern sind im Xerox Parc entwickelt worden. Und während Apple noch ein vergleichsweise primitives Betriebssystem hatte, war der Commodore Amiga schon viel fortschrittlicher beim Multitasking. Es hat dem gesamten Markt und allen Benutzern gut getan, dass diese Basistechnologien breit verfügbar wurden in verschiedensten Systemen……….