Im Netz wimmelt es von kruden Theorien und merkwürdigen Ansichten. Das Spektrum reicht von Verschwörungstheorien über Esoterik bis zu ideologisch, sagen wir mal, leicht verpeilten Persönlichkeiten. Gerne spielen sie dabei eine andere Rolle, als sie tatsächlich darstellen.
Durch die Anonymität im Web kann der größte Gierschlund empathisch wirken, der liebste Mensch asozial oder auch der ideologisch verpeilteste Typ noch halbwegs rational.
Natürlich entwickeln sich Diskussionen. Gerade bei den Ideologen ist das aber Zeitverlust. Es lohnt sich einfach nicht, ein Gespräch mit jemand zu führen, der wie eine Schallplatte mit Sprung, ungeachtet von Argumenten, immer das Gleiche abspult. Das sind, kommunikationstechnisch betrachtet, reine Sender. Sie blasen ihre Meinung in die Welt und sind im Allgemeinen Sachargumenten und Fakten nicht zugänglich.
Schon in den Anfangszeiten des Web, also bei IRC Diskussionen, waren diese Phänomene zu beobachten. Wo man im richtigen Leben, bspw. bei einer Party, den Spinner einfach stehen lässt, labert dieser bei ausreichenden Publikumsreaktionen munter weiter.
Lohnt nicht
Der Spruch „don`t feed the troll“ dürfte bekannt sein. Es lohnt sich nicht, einem Ideologen Stichworte für weitere Betätigung zu geben. Daraus zieht dieser einen emotionalen Mehrwert und fühlt sich in seinen verqueren Äußerungen wahrgenommen.
Lohnt es sich, im Interesse des „normalen Publikums“ eine Sachdiskussion oder von Fakten unterstützte Argumentation aufrecht zu erhalten? Eher nicht. Gerade die Ideologen stoßen vernünftige Leser ab. Übrig bleiben oft die, welche eh schon in einer Filterblase rotieren und sinnvoll überhaupt nicht mehr erreichbar sind.
Also: Nix wie weg. Lieber gute Musik anwerfen, die Ideologen stehen lassen, Zeit mit Freunden verbringen oder was nettes essen. Alles andere lohnt nicht.