Da kommt was. Lange hatte sich Google aus Social Media herausgehalten. Man könnte fast meinen, dass man in Ruhe erst einmal analysiert hat, was man denn besser machen könne. Google+ ist jetzt in einer Testphase und bereitet sich auf die Markteinführung vor. Das ist logisch, denn man möchte Facebook nicht alleine die Deutungshoheit für Social Media überlassen.
Was da kommt, hat es in sich. Es ist zwar nicht sehr viel Neues dabei aber was dabei ist, hat Hand und Fuß. Zunächst einmal empfinde ich es bei Facebook als sehr umständlich, echte Freunde von Bekanntschaften oder Businesskontakten zu trennen. Man ist halt vernetzt und muss sich erst durch diverse Menüs wühlen, bevor man an die Gruppeneinstellungen und Datenfreigaben kommt. Und selbst dann ist nicht immer alles so, wie ich mir das vorstelle. Was meine richtigen Freunde betrifft, geht meine Bekannten oder Geschäftspartner nicht unbedingt etwas an. Und Facebook bezeichnet ja durchweg alle als „Freunde“. Da ist Google+ schon etwas pfiffiger. Man zieht einfach per Maus den Kontakt in unterschiedliche Benutzerkreise, fertig. Ergo landen Informationen auch dort, wo sie hingehören. Die Vernetzung mit den anderen Diensten von Google ist sehr heftig. Kein Wunder, denn mit Youtube, Picasa oder Suchdiensten hat Google ein paar dicke Funktionen im eigenen Haus, die sehr mächtig sind und vielfältige Möglichkeiten sowohl für den Businessbereich, wie auch private Nutzung erlauben.
Was mich bei Facebook stört, ist die aggressive Verteilung von Informationen. Die Philosophie hinter dem System scheint eine weitgehende Transparenz des Benutzers gegenüber der Weböffentlichkeit zu sein. Das will ich nicht, es läuft zu viel Schrott im Web herum und es gibt zu viele Anfragen, als dass ich immer, überall und für jeden „Freund“ verfügbar und einsehbar sein möchte. Mal gucken, wie sich Google+ entwickelt, die Ansätze sind erst einmal vielversprechend.