Große Kooperation bei LCD und organischen Displays

Na, das ist doch mal ein Hammer.

Canon, Matsushita und Hitachi arbeiten demnächst zusammen. Und zwar bei Displays. Nicht auf die dicken Plasmabildschirme fokussieren sich die Unternehmen, sondern auf kleine und mittelgroße LCD- und organische Displays. Zunächst mal zu den organischen LEDs. Interessiert mich persönlich, da ich schon vor Jahren einen Artikel in der Chip drüber geschrieben habe.

Im Gegensatz zu den „normalen“ LCDs mit Hintergrundbeleuchtung bringen die organischen Displays (auch OLED oder Polymer-Display genannt) ihr eigenes Licht quasi mit. Polymerstrukturen haben dabei gezielte „Löcher“ in ihren Bahnen für die herumsausenden Elektronen. Gibt man ein Elektron hinzu – ganz einfach durch einen entsprechenden Stromimpuls, hüpft ein Elekton ins „Loch“ und gleich wieder heraus. Nach den gängigen Regeln der Physik entsteht dabei ein kurzer Lichtblitz. Die Wellenlänge=Farbe richtet sich nach der Energie des „abstürzenden“ Elektrons entsprechend seiner Umlaufbahn. Folge: die Struktur leuchtet selbst ohne Hintergrundbeleuchtung. Das spart eine Menge Strom, Platz und zudem dürften die zukünftigen Polymer-Displays auch sehr gut formbar sein. Das riecht nach einem Riesenmarkt.
Was mich allerdings etwas erstaunt: Die Entwicklung startete in Europa bei Cambridge Display Technologies und einer der heftigsten Entwickler war kein geringerer als Philips. Die anfänglich enormen Probleme bei der Abdichtung – OLEDs sind sehr oxidationsempfindlich und hielten zunächst nur ein paar Hundert Stunden – dürften erledigt sein. Übrigens verbaute Pioneer als Großserienhersteller OLEDs schon sehr früh in Autoradios, nur mal so bemerkt.

Wenn die Japaner jetzt eine große Kooperation starten, werden sie recht schnell in den Bereich der Massenproduktion kommen. Zudem können Hitachi und Matsuhita gleich noch die Chips für die Ansteuerung basteln. Diese Displays sind genial für beispielsweise Handys (geringer Verbrauch an Strom und Platz), lassen sich aber auch für zig andere Einsatzgebiete nutzen. Offensichtlich haben die Europäer wieder mal verpennt, was strategisch einen bedeutsamen Markt darstellt. Jedenfalls kenne ich keine europäische Serienfertigung, welche sich in nennenswerten Stückzhalen diesen Wachstumsmarkt adressiert. Da arbeiten die Japaner offensichtlich zielgerichteter und machen später das große Geld……….

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de