Michael Jackson – die Reaktionen im Web und des Web selbst

Selten hat ein Ereignis eine derartige Resonanz im Web gefunden, wie der Tod von Michael Jackson. Alle wichtigen Onlineausgaben der Zeitungen haben darüber berichtet. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die Anzahl der Suchanfragen nach Michael Jackson katapultierte das gesamte Netz binnen kürzester Zeit auf absolut ungewöhnlich hohe Zugriffszahlen bei denen, welche im Laufe der Ereignisse genauere Informationen bereit stellen konnten.

Das betraf natürlich auch Google, wo man dem Vernehmen nach im ersten Moment einen Angriff auf die Suchmaschine vermutete – so hoch war plötzlich sowohl Last, wie auch Suchvolumen. Die ersten Seiten, welche den Tod meldeten – beispielsweise TMZ – wurden derart überrollt von Anfragen, dass die Server nicht mehr nachkamen. Fast wie bei einem Denial of Service Angriff knickten nacheinander die Dienste weg.

An der Person Michael Jackson zeigt sich, wie schnell Nachrichten rund um den Globus verfügbar sind und dass Englisch als Lingua Franca der internationalen Kommunikation binnen kürzester Zeit eine weltweite Informationsbeschaffung ermöglicht.

Wikipedia hat extrem schnell reagiert und fast sofort die berichteten Ereignisse bibliothekarisch abgebildet. In unzähligen Blogs gab und gibt es Kommentare zu Jackson, seiner Musik und seiner Person. Erstmals ist so global das Internet in der Wahrnehmung vieler zum kommunikativen Vorreiter geworden, der umfassender, tiefer und facettenreicher als das Fernsehen agiert.

Vorher bereits haben viele staunend die Internetberichterstattung aus dem Iran über Twitter, private Homepages und Mobiltelefone erfahren. Wenn die offiziellen Kanäle geschlossen und überwacht werden, gibt es mit dem Web auch hier ein globales Kommunikationsmedium, welches noch nicht einmal mehr zwischen Sprachen unterscheidet. Irgendwo findet sich immer irgendwer, der Inhalte übersetzt und anderen Menschen zugänglich macht. Natürlich wiederum über das Web.

Zeitungen haben bei dieser Geschwindigkeit keine Chance mehr und verlegen ihren Schwerpunkt auf eine sauber recherchierte Hintergrundberichterstattung. Das wird im Strudel der Ereignisse und zig-fachen Informationsüberversorgung gerne genommen, da eine Filterung, Verifizierung und Bewertung hier angebracht erscheint.

Verlierer bei den globalen News scheinen die TV-Sender zu sein, die nicht mit dem Facettenreichtum und der Spezialisierung auf einzelne Themen wie bei Webseiten aufwarten können. Genauer sind meiner Meinug nach die Sender Verlierer, welche weder zeitnah noch mit einer ausreichenden Recherchetiefe agiert haben.

Das Web setzt mit seiner rasenden Geschwindigkeit die Medien unter einen bislang nie dagewesenen Druck. Andererseits ist es jetzt schon de facto die Kommunikationsbasis der Welt geworden.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de