Monetarisierung von Inhalten

Mit dem letzten Update des Google-Suchalgorithmus hat es einige deutliche Verschiebungen in der natürlichen Suchausgabe gegeben. Immer stärker werden Blogs, die ein eng umrissenes Keyword aber auch drum herum hervorragende Informationen bieten. Offensichtlich hat die semantische (also Web 3.0) Erkennungsfunktion richtig guten Inhalt noch weiter priorisiert, als dies bislang schon der Fall war. Was sind die Auswirkungen für den Markt?

Fachleute, welche hobbymäßig einen Blog betreiben und richtig gute Inhalte einpflegen, freuen sich über mehr Besucher und mehr Interesse. Bitte verstehen Sie Fachleute jetzt nicht zu eng. Es kann sich ebenso um einen Produktmanager oder Entwicklungsingenieur, wie andererseits um eine Hausfrau oder einen Schüler handeln, die besonders leidenschaftlich ein Thema bearbeiten. Hier sind die großen Communities plötzlich ebenfalls sehr gut unterwegs, weil bei ihnen viel und guter Inhalt produziert wird. Leidtragende dürften vor allem Billigwebseiten mit beliebig austauschbaren Inhalten und auch Verlagstitel sein, welche ohne eigene, gründliche Recherche die ähnliche Meldung wie 20 andere abbilden. Die Beliebigkeit ist tödlich für nachrangig gute Platzierungen.

Dabei produzieren Verlage vergleichsweise teuer. Communities wiederum haben idR vergleichsweise dürftige Werbeeinnahmen – kaum ein erfahrener Online Marketer zahlt über 5 EUR für 1.000 Werbeeinblendungen eines Banners auf Social Media und Communities ohne saubere Selektion. Der so genannte TKP, also Tausend Kontakte Preis, bewegt sich nach unten.

Ein guter und für viele Marktteilnehmer richtiger Weg könnte die Einbeziehung von fähigen Blogschreibern in normale Redaktionen sein. Damit erhält man schnell ein sehr fundiertes Gerüst und gut schreiben können viele Menschen auch ohne journalistische Ausbildung. Die Spezialisten ziehen einfach besser – zuerst bei den Suchmaschinen und dann bei den Besuchern, welche Themen gründlich aufbereitet bekommen. Oder ist es nicht eher umgekehrt? Sind die Besucher zufrieden, merkt das natürlich auch Google. Auf gute Inhalte, interessante Artikel folgen längere Besuchszeiten, sie werden von viel mehr Menschen verlinkt und Referenzmeinungen haben einfach mehr Gewicht. In so fern gehen gute Inhalte doppelt konform. Sie werden von Benutzern geschätzt und gleichzeitig von Google hoch bewertet.

Auch würde ich mich von den normalen TKP weg bewegen und eher nach Leads Ausschau halten. Wo sitzen die Firmen, welche Neukunden suchen, wo sind die passenden Benutzergruppen? Diese Mitspieler gezielt zusammen zu führen, bringt oft mehr als ein paar einfache Werbeeinblendungen. Hier sehe ich nicht nur die klassischen Affiliate-Netze, sondern direkte Beziehungen von Werbetreibenden und Inhaltsproduzenten, vielleicht mit auf beratende Vermarktung spezialisierten Agenturen. Womit wir wieder bei den TKP wären. Hier ist in zunehmenden Fällen Adsense als kontextsensitive – also inhaltlich passende – Werbung schlagkräftiger geworden sowie natürlich Leads, seit die TKPs massiv wegbröckeln. Insgesamt wird die Vermarktung gerade bei mittleren Webseiten schwieriger. Neue Wege werden auf persönliche, gezielte Vermarktung spezialisierte Firmen anbieten, die eben nicht nur Banner verkaufen und irgendwo unterbringen.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de