Wenn man sich einmal im Web den Markt für Personalberatungen ansieht, gibt es einerseits die globalen Anbieter, andererseits sind immer mehr auf entweder Branchen oder Aufgabengebiete spezialisiert. So sind diverse Agenturen fast nur für die Werbebranche unterwegs, während andere ausschließlich im Bereich rund um Online Marketing, Programmierung oder Onlinehandel agieren. Ich glaube, das macht absolut Sinn. Gerade in meinem Job, also Online Marketing, braucht man absolute Spezialkenntnisse, welche weit über die Anforderungen etwa eines Studiums für Marketing gehen. Auch ist die Branche noch zu neu, als dass man einfach mal einen einheitlichen Bildungsstand aufgrund von Ausbildungsberufen erwarten darf. Nicht zuletzt ist der gesamte Personalmarkt heftig in Bewegung – genau wie die Techniken etwa bei Adwords, der Suchmaschinenoptimierung oder auch bei Vertriebsplattformen und Affiliate-Programmen.
Wer hier als Vermittler unterwegs sein möchte, braucht für eine qualifizierte Personalauswahl ein aktuelles Branchenwissen. Nur so kann man die überall anzutreffenden Blender von den richtigen Fachleuten unterscheiden und einem Unternehmen qualifiziertes Personal vorschlagen. Wer darüber hinaus als Personaler noch Grundkenntnisse der entsprechenden Disziplin aufweist, hat schneller und passender den richtigen Mitarbeiter gefunden.
Dies gilt aber auch für andere Bereiche. Programmierung etwa ist heute genau so spezialisiert. Man kann nicht alle Programmiersprachen in guter Qualität beherrschen – zu schnell sind die Neuentwicklungen und dauernd ändern sich die Anforderungen bei der Implementation von Systemen. Webserver, eine SAP-Installation oder die Verbindung mit Onlineshops und Warenwirtschaft erfordern nicht nur Kenntnisse der Sprache selbst. Man muss auch sehr genau wissen, wie man eine Sprache vernünftig in der Integration verschiedenster Dienste anwendet. Die Berufsbilder werden gerade im Bereich IT und online immer „spitzer“ und die Personalvermittler tun sehr gut daran, sich ebenso spezialisiert aufzustellen. Ich glaube einfach nicht, dass man mit einem breiten Ansatz, meinetwegen vom Online Marketer über Chefarzt bis zum Ingenieur für Abwassertechnik, noch erfolgreich am Markt operieren kann. Spätestens bei der Bewerbung neuer Stellenanzeigen oder schon dem eigenen Internetauftritt wird ein zu großes Portfolio kritisch. Wenn sich ein Kunde über die Themenbreite eines „Bauchladens“ wundert, sollte jede kleine oder mittlere Agentur vorsichtig werden. Kunden müssen überzeugt werden, dass man etwas richtig gut kann. Gleichzeitig ist eine internetbasierte Bewerbung des eigenen Portfolios um so einfacher, je mehr man sich auf die Berufsbilder beschränkt.