Reputation im Web – Vorsicht geboten?

Gerade kam in der Tagesschau ein Bericht über Arbeitgeber, die das Web nach privaten Daten ihrer Arbeitnehmer oder denen von Bewerbern absuchen. (Huch, und ich schreibe hier die ganze Zeit unverblümt im Blog….)

Der riesige Datenwust lässt sich recht einfach nach allen möglichen Kriterien absuchen, in der Tat. Nur ist die Frage, ab wann es kritisch wird für einen Menschen, ab wann einem Headhunter bestimmte Kriterien gefallen oder eben nicht gefallen. Ich glaube, das kann man alles etwas lockerer sehen, als es kolportiert wird.

Berufsseitig bin ich zwangsweise oft in Google zu finden – logisch bei meiner Aufgabe als Onlinemarketer. Alleine schon beim Linkaufbau findet sich neben manchen Pseudonym eben der Name im Klartext. Da schreibe ich über alles Mögliche, was zunächst nach blankem Unfug, komischem Deutsch oder nicht gerade sachlicher Betätigung aussieht. Das muss so aussehen, wenn es etwas in der natürlichen Suchausgabe von Google bringen soll. Wäre interessant zu wissen, wie da ein unbefangener Headhunter reagiert, wenn er einen solchen Text findet.

Auch erlaube ich mir öfter einmal absoluten Klartext oder lästerliche Bemerkungen. Wie sonst kann man in der Kürze der Zeit Inhalte zielgerichtet vermitteln. Natürlich besteht permanent die Gefahr, dass jemand etwas in den falschen Hals bekommt oder einen potentiellen Arbeitnehmer in eine bestimmte Schublade einordnet. Hier darf man aber wohl auf die Kommunikationsgrenzen des Web hinweisen. Es ist eben keine direkte Interaktion möglich. Die Zusammenhänge etwa bei Diskussionen oder allgemeinen Forenbeiträgen wären erst dann verständlich, wenn man sich als Beobachter eines Menschen tagelang durch die verschiedenen Vorgänge arbeitet. Da wird es alleine technisch schon schwierig, geschweige denn die Genauigkeit der Personeneinschätzung ausreichend. Und vom Diskussionsstil in einigen Fachforen reden wir besser gar nicht.

In so fern kann man vieles recht gelassen betrachten.

Aber es gibt auch Fälle, da würden bei mir mit Personalverantwortung die Alarmglocken schrillen. Wer nur pöbelnd oder mit Trunkenheitsbildern durchs Web zieht, kommt wohl kaum als zuverlässiger Teamplayer in Frage. Auch extremistische Äußerungen oder etwa die Zugehörigkeit zu Scientology wären für mich absolute Ausschlusskriterien.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de