Spam auf Web 3.0 – Presse und Recht. Banana Republic Germany

Gerade habe ich wieder einen „Beitrag“ zu Web 3.0 gelöscht. Diesmal hat irgendein Typ etwas an Links zu Autos geschrieben, aus Amiland. Brauchen Sie nicht, brauchen wir nicht. Bei Blogs meldet sich mittlerweile genau so viel Spam, wie bei normalen Emails. Bei uns prasseln zwischen 2 und 25 mal pro Tag Nachrichten herein, die die Welt nicht sehen möchte. Natürlich filtern wir so einen Mist aus.

Spammer haben allgemein die Blogger entdeckt und „beglücken“ diese mit den wichtigsten Neuigkeiten über Viagra, Autos, Schwanzlängenmessen sowie scharfen Frauen, die es kostenpflichtig im Web gibt. Das fliegt bei uns alles brav in den Mülleimer.

Was aber interessanter ist, sind rechtliche Konsequenzen. Ja, wir dürfen alles löschen. Ja, wir dürfen folgenlos Links auf irgendeinen Mist setzen, wo der Kunde betrogen wird. Nur wenn wir hier beispielsweise einen Kommentar zu den Machenschaften der Badenia Bausparkasse setzen (kam gestern im Fernsehen, ARD, sehr informativ), bekommen wir höchstwahrscheinlich Probleme. Eigentlich ist das Blog durch Pressefreiheit sowie Artikel 5 Grundgesetz geschützt. Theoretisch. In der Praxis kommen immer mehr Blogger vor Gericht, weil sie die Wahrheit sagen und deswegen von Firmen mit mehr Finanzmacht schlichtweg kalt gestellt werden.

OK, dann legen wir mal los. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass es bei vielen Magazinen und Zeitungen ein direktes Verhältnis zwischen redaktionellen Beiträgen und Anzeigen gibt? Nein? Läuft normalerweise so: Also, wenn wir Beitrag X bringen, würden wir uns freuen, wenn Sie dies „unterstützen“ würden. Klartext: Schaltet ne Anzeige, dann bekommt Ihr Euren Artikel. Freundlich und nicht kritisch. Hurra.

Die Presse in Deutschland ist zahm geworden. Lange her, seit dem der Spiegel Strauß zu Fall gebracht hat. Da bringt auch ein Jubiläum nichts. Web 3.0 macht den Mund auf, wenn auch sehr dosiert.
Wir leisten uns bei Web 3.0 eine eigene Meinung, die wir aber nicht in allen Facetten so bringen können, wie wir es eigentlich möchten. Lesen Sie daher bitte auch zwischen den Zeilen. Wir dürfen oft nicht Ross und Reiter beim Namen nennen, sonst bekommen wir richtig eins auf die Haube. Und wir werden natürlich nicht über den täglichen Betrug von Anzeigenkunden berichten, der bei X und Y im Internet passiert. Wir halten es allgemein und liefern die Basisinfo für mitdenkende Leser, die selbst ihre Schlüsse ziehen.

Ist eigentlich schade, wo es mit Deutschland hingekommen ist.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de