Die „klassische“ Werbeagentur online

Ok, ich gebe es zu. Onlinemarketing und „klassische“ Werbeagentur passen meiner Meinung in vielen Fällen nicht wirklich. Warum ich so etwas sage? Eigene Erfahrung.

Z.B., eines von vielen: Eine Werbeagentur hat selbst Adwords für sich gebucht. Die Kampagnen sind nicht genial vermarktet, vorsichtig ausgedrückt. Bestimmte Anzeigen erschienen nicht, weil sie zu geringe Gebote aufwiesen. Andere waren maßlos überteuert, da der Chef bei Spitzenresultaten mit den Konkurrenten mithalten wollte. Auch die Einstellung „Partnernetzwerk“ war nicht sinnvoll. Dafür fehlten aber sinnvolle Kombinationen wie „Werbung StadtXY“ oder „Marketing StadtZ“. Mithin preiswerte und effiziente Begriffskombinationen, welche supergenau Besucher auf die Webseite ziehen konnten.

Das zugrunde liegende Prinzip war nicht verstanden worden. Von der technischen oder betriebswirtschaftlichen Seite ganz zu schweigen.

Zurück zur Werbeagentur. Bei einer Kooperation gab es ein Treffen mit einem Produktmanager eines Global Player. Der Werbemensch schwadronierte munter los, dass die Werbung bei Adwords einen kompletten Paradigmenwechsel darstelle, der Kunde und Anbieter auf gleiche Augenhöhe setze, etc., etc., etc…….. Und bot sofort Yahoo an. Obwohl ich mehrfach hingewiesen hatte, eine Werbeschaltung bei Suchmaschinen setze eine bestimmte Bekanntheit des Produktes voraus, die zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben war. Er kam mit Untersuchungen, Einbindung in den Workflow (und hatte niemals so etwas wie etracker gesehen). Ich habe die halbe Zeit nur auf meinen Kaffee gesehen, etwas für meine Kunden in meinen Notizen vorbereitet oder den vorbeiziehenden Kollegen des Produktmanagers freundlich zugewinkt.

Dann, abends, rief mich der Werber an und wollte wissen, wie er die einfachsten Dinge in seinen Google-Accounts anpassen könne. Schließlich seien wir Partner und es gehöre sich so, dass ich bei ihm vorbei käme. Nicht gerade auftragsbezogen und der Beweis, dass er immer noch nichts verstanden hatte. Von Yahoo reden wir besser an dieser Stelle gar nicht. Dafür wollte er aber sowohl Prozente, als auch eine „Handlinggebühr“. Und zwar für alle zukünftigen Projekte und er würde entscheiden, ob die von mir auszuarbeitenden Konzepte von mir oder seinen Spezis realisiert würden.
Nachdem ich mir 0,5 Sekunden überlegte, eine kostenpflichtige 190er Nummer einzurichten, stellte ich den Support ein ;-). Alternativ wäre dies ein schönes Rechenbeispiel. Man richte sich ein Web 2.0 Forum ein und verheddere den Werber. Wenn das nicht Web 3.0 ist……….

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de