Yahoo und Microsoft, Fortsetzung

Es kam, wie es kommen musste. Spätestens nach Steve Ballmers Gepoltere ist Yahoo dann doch etwas sauer geworden. Nix Übernahme und vor allem nicht zum Kurs von 35 Dollar pro Aktie.

Yahoo wird sich die trotz aller Marketingprobleme des Unternehmens ziemlich komfortable Position im wichtigen Wachstumsmarkt Internet nicht so einfach nehmen, respektive abkaufen lassen.

Einerseits hört man, das Unternehmen sei mindestens 40 Dollar je Aktie wert, andererseits sind offensichtlich einige Yahooler wenig begeistert von Microsoft als großem Bruder. In jedem Fall wird der Spaß wohl bedeutend teurer, als ursprünglich geplant war.

Dabei muss Microsoft sich schnellst möglich einen wirklichen dicken Fisch aus dem Teich der Internetfirmen angeln, sonst verliert das Unternehmen noch mehr Zeit. Und Zeit heißt in diesem Kontext: Marktanteile in einem Wachstumsmarkt. Das kann sich der Gigant aus Redmond schlichtweg nicht mehr leisten. Der letzte erfolgreiche Coup im Internet war der umsonst dreingegebene Internet Explorer, welcher in der Anfangsphase von Windows 95 noch separat gekauft werden musste. Das betrifft aber nur die Rechnerausstattung selbst, keine Internetdienste.

Letztere hat Microsoft glorios verpennt, während Google, ebay und andere sich ungehindert enorme Benutzerzahlen gesichert haben. MSN ist nach wie vor nicht wirklich bedeutend und die Integration von Suchdiensten in Vista hängt gleich an zwei Punkten: Immer noch benutzen Menschen lieber die klassischen Suchmaschinen. Und dass Vista im interessanten Feld der Geschäftskunden bisher nicht voll eingeschlagen hat, ist ein offenes Geheimnis. Obendrein kommen jetzt die Open Source Programme langsam in Fahrt, Firefox hat beispielsweise auf den von mir betreuten Systemen einen Besucheranteil von rund 40 Prozent. Und Firefox braucht kein Windows. Selbst der als Knallerangebot erhältliche Laptop Eee-PC von Asus (ab 299 EUR!!!!) kommt mit Linux daher.

Microsoft läuft die Zeit weg. Und das kann nur heißen: es wird so oder so teurer. Entweder greift man richtig für Yahoo in die Portokasse oder verliert weiterhin online an Bedeutung.

Autor: Georg Grohs Online Marketing

Online Marketing, Erfahrung seit 1998, einige einzigartige Erfolge. Aber immer mit einem Lächeln. georg-grohs.de