06814109720 Telefonnummer mit Dauerbelästigung

Seit geraumer Zeit versucht die Telefonnummer 06814109720 immer wieder, mich zu erreichen. Dabei handelt es sich nach Auskunft verschiedener Internetforen wie tellows.de, anruf-info.de, telefonspion.de oder auch telefonspion.de um eine m.E. dubiose Nummer. Unter der 0681-4109720 (eigentlich Saarbrücken) kann man niemanden erreichen. Ergo darf man m.E. wohl wieder einmal von Spammern, Dialern, dubiosen Callcentern oder sogar Betrügern ausgehen. Jedenfalls habe ich solchen Vögeln nicht meine Einwilligung für Anrufe gegeben.

Heute gab es gefühlt den 7. oder 8. Versuch, mich zu erreichen. Wohlgemerkt auch außerhalb üblicher Bürozeiten. So hatte ich die Typen schon mal an einem Samstag auf meiner Liste nicht angenommener Anrufe.

Kann sein, dass es ein ach so tolles Angebot ist – mich interessiert es nicht. Wenn ich etwas möchte, suche ich entsprechend im Web. Oft stecken dahinter ausländische Callcenter, welche ganze Netzbereiche abgrasen möchten. Recht oft sind diese Sachen folgendermaßen aufgezogen:

Eine vermeintliche „Verbraucherumfrage“ soll für die Einwilligung durch spätere Belästigungen weiterer Callcenter sorgen. Oder es gibt angebliche Gewinnspielmitteilungen – wer hier seine Kontodaten angibt, wird abgezockt. Dazu hätten wir noch die beliebten Abos von Zeitschriften.

Ganz perfide sind die sogenannten „Änderungskündigungen“. Dem Verbraucher wird gesagt, er hätte ein Abo oder einen Vertrag abgeschlossen. Das stimmt natürlich nicht. Wer jetzt das „Änderungsangebot“ annimmt, hat erst recht den Schrott am Hals.

Hier ein Versicherungsangebot, dort ein Stromanbieter, das nächste ach so tolle Gewinnspiel…… die Typen nerven einfach.

Nun, wie reagiere ich darauf? Erst mal die Telefonnummer sperren. Unter Android, wie bei einem Samsung Galaxy, geht das so: Zunächst die Nummer speichern, beispielsweise unter dem Namen „Schrott“, „Nervensäge“ oder „Beschiss“ ;-). Dann das Menü aufrufen zur Bearbeitung der Telefonlisten (liegt bei geöffneter Kontaktliste auf dem Knopf unten links). Und ab mit dem Müll auf die Sperrliste. Hier erscheint nun ein Kreis mit einem Balken. Fertig.

Was kann man allgemein bei unerwünschten und nicht autorisierten Telefonanrufen machen? Wer Lust hat, könnte sogar richtig fies werden. Wohlgemerkt gilt dies nur, wenn Sie absolut sicher sind, keine Anruferlaubnis gegeben zu haben. Unerlaubte Telefonwerbung ist nun mal mit ziemlich hohen Strafen verbunden. Nehmen wir einmal an, Sie beleidigen den hoffnungsvollen Anrufer gründlich. Böse, böse. Sehr viel wird der aber nicht machen können, weil dann dem Betreiber des Callcenters gegebenenfalls die Netzagentur im Nacken hängt. Oder veräppeln Sie den Anrufer. Geben Sie ruhig falsche Daten an. Idealerweise die eines anderen Callcenters ;-). Nur sollten Sie nichts unternehmen, was die ursprüngliche Nervensäge, respektive seine Kollegen, irgendwie ermutigen könnte ;-).

Abmahnungen wegen Datenschutzerklärungen

Liebe Webseitenbetreiber,

ich gehe davon aus, dass Ihr alle brav eine Datenschutzerklärung auf Euren Webseiten anbietet, schnell mit ein, zwei Klicks zugänglich. Nö? Das kann nämlich jetzt von jedem abgemahnt werden und nicht, wie bisher, nur von Konkurrenten.

In der Vergangenheit waren solche Abmahnungen regelmäßig ein schöner Verdienst für dubiose Abmahnvereine und abzockende Anwälte. Nochmal: eine Datenschutzerklärung sollte man wirklich haben und sie sollte einigermaßen erreichbar sein. Wenn Eure Werbeagentur oder der Azubi nun aber die Datenschutzerklärung zu gut versteckt haben, droht eine teure und ebenso sinnlose Abmahnung.

Aber man kann eigentlich in einem überschaubaren Intervall nicht zweimal wegen der gleichen Sache abgemahnt werden. Falls Ihr also doch noch etwas Zeit braucht, bis Euer Azubi oder die Jungs von der Agentur eine Datenschutzerklärung auf der Seite haben, na, dann lasst Euch doch von Freunden für 4 EUR (statistischer Mittelwert für Bockwurst und Bier) abmahnen. Das steigert die Freundschaft und könnte Probleme verhindern.

Natürlich gibt es NULL Gewährleistung für diesen Vorschlag und eine anwaltliche Beratung ist es auch nicht. Nur würde ich mich für die langen Gesichter der Abmahn-Bescheißer interessieren, wenn Ihr denen eine bereits vorhandene Abmahnung um die Nase wedelt ;-).

Engelsbotschaften? Was für ein Müll

Soso, da bekomme ich eine – natürlich ungefragte Mailzusendung – von irgendeinem Esoterikhaufen. Dummerweise habe ich es weder mit Aluhüten noch mit Engelsbotschaften, die als Spam durchs Netz verteilt werden. Spiritualität aus dem Schnellkochtopf mit mit dezenter Zahlungsaufforderung, meine Meinung. Aber die Masche wird scheinbar verstärkt gefahren. Offenbar versuchen mehr oder minder schräge Gestalten, querfeldein irgendein Zeug an den Mann zu bringen. Und mehrsprachig ist der schlaue Padre auch, er nervt auch Leute auf Englisch ;-).

Ist ja nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Jede Wette, aus meiner Sicht ist das wieder mal entweder von Verrückten oder irgendeine Abzocknummer für Leichtgläubige und Esoterikfans:

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Ihr Schutzengel arbeitet bereits für Sie unter größter Geheimhaltung. Heute gebe ich Ihnen die einzigartige Möglichkeit herauszufinden, wer er ist und sein Name zu kennen.

Und wenn ich Ihnen heute anschreibe, ist es kein reiner Zufall. Ihr Engel hat mich persönlich kontaktiert : er hat eine Botschaft für Sie die ich Ihnen so schnell wie möglich übertragen soll. Ich kann Ihnen bereits mitteilen, dass diese unglaublichen Offenbarungen Ihr Leben verändern werden.

Dank meiner Kräfte, habe ich eine ständige Verbindung mit der himmlischen Welt. Ich kann Ihnen somit den Namen Ihres Schutzengels und die Botschaft die er Ihnen vermitteln will, offenbaren. Damit können Sie sofort profitieren !

Entdecken Sie den Namen Ihres Schutzengels + seine Prognosen, es ist KOSTENLOS
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Blaaaa, Blaaaaa, Blaaaa. Absender ist ein freundlich aussehender Herr namens Padre. Und irgendwann nach galaktischen „Offenbarungen“ gehts natürlich um Kohle ;-).

Und zwar der Vogel hier: Engelsbotschaft Padre

Na, dann schmeißen wir doch mal die Ähnlichkeitssuche von Google-Bildern an. Und schwupps, dingdong, kommen die Links. Ich empfehle das lustige Youtube Video auf Englisch ;-).

Offenbar macht sich jemand die Mühe einer recht umfangreichen Werbekampagne:

http://about.me/padremedium

http://plus.google.com/+Guardian-angel-reading

Haaaaaallleeeellujaaaaah ;-).

Mit anderen Worten: Ich halte das für den üblichen Beschiss 😉

Als Versender nennt sich die cpx online active AG aus der Schweiz. Netterweise erklärt der vermeintliche Dienstleister auch noch, ich sei mit der Zusendung dieses Mailmülls wohl irgendwie einverstanden gewesen. Tja, ich wüsste nicht, wo ich nach europäischem Recht einen Double-Opt-In für m.E. Schwachsinn durchgeführt hätte ;-).

Journalismus

Ganz, ganz früher war ich als Journalist unterwegs. Ich schrieb für Fachzeitschriften über Computerthemen. Die Arbeit bedingte sehr viele Kenntnisse, man hatte viel Zeit für eine Recherche oder ausgiebige Tests und es wurde recht gut bezahlt. Umgerechnet bekam man als freier Journalist mindestens um die 200 EUR pro Seite. Das hat sich gewaltig geändert. Heutzutage bekommen die Schreiber für mehrseitige Artikel oft gerade einmal 200 EUR insgesamt. Oft noch weniger.

In den Medien wird zudem ein Glaubenskrieg und eine Zielgruppenansprache durchgeführt. Viele Journalisten haben ein Sendungsbewusstsein entwickelt, dass sie den Lesern überstülpen wollen.

Nehmen wir einmal die aktuelle Flüchtlingsdiskussion oder den Umgang mit der Ukraine-Krise. Die einen bedienen platt jede Stammtischparole gegen Flüchtlinge und möchten so Aufmerksamkeit in Netzen sowie den Verkauf ihrer Auflagen. Die anderen steigern sich in einen Multi-Kulti-Wahn und bedienen ihre entsprechende Leserschaft vom uneingeschränkten Asyl bis zum Verständnis für Diktatoren. Noch segmentierter wird das Ganze, wenn man sich einmal die verschiedenen Facetten des Sendungsbewussteins ansieht. Wie oft haben wir in der letzten Zeit aus dem Munde von Journalisten gehört: „Wir müssen!….dies und das“. Damit machen sie sich nicht nur ein Weltbild zu eigen, sondern erheben sich gleichzeitig als entweder moralische oder absolute Bewertungsgröße. Man könnte auch sagen: ziemlich hochnäsig, sie scheinen (wieder mal) alles besser zu wissen.

In diesen Tagen wurde der Hanns-Joachim-Friedrichs Preis verliehen. An Marietta Slomka vom ZDF und den englischen Blogger Eliot Higgins. Marietta Slomka hakt in Interviews gerne nach. Sie lässt keinen Politiker mit flachen Allgemeinplätzen durchkommen. Wenn es um Klärungsbedarf und die Aufhellung von Hintergründen geht, kommt von ihr oft ein „Warum“ oder „Wieso“. Dazu fragt sie klar nach den Plänen, wie das ein oder andere zu lösen ist. Das ist guter Journalismus.

Eliot Higgins hat mit seiner Internetplattform bellingcat.com ein unabhängiges Recherchesystem geschaffen, bei dem er öffentlich im Internet verfügbare Quellen auswertet und analysisert. Zusammen mit vielen Freiwilligen werden Fakten recherchiert und aus der Unzahl an Informationen im Web zusammen hängende Puzzlestücke gefunden. Dabei hat er schon so manches aufgedeckt, wie den durch bellingcat belegten Abschuss der malayischen MH17 durch Russland oder auch Russlands direktes Eingreifen im Ukrainekrieg.

Merken Sie was, wenn Sie den Mainstream-Tendenzjournalismus mit dem Vorgehen von Slomka und Higgins vergleichen? Ersterer will missionieren und verkaufen. Die beiden letzteren wollen recherchieren und informieren. Was ist wohl attraktiver für einen Leser oder Zuschauer? Wo wird manipuliert, wo informiert? Natürlich kann man sich mit dem Kauf der passenden Publikation seine sowieso schon vorgefasste Meinung noch einmal nett bestätigen lassen und sich unterhaltsam über den Lauf der Welt echauffieren. Man kann sich aber auch informieren lassen und die eigene Meinung bilden……….überlegen. Das machen noch viele aber immer weniger Zeitschriften.

Was ich sehr interessant finde, ist die Nutzung von sowohl Fernsehen wie Internet als Veröffentlichungsmedium für hochwertige Informationsgewinnung. Slomka und Higgins bedienen eben nicht den nächsten Werbekanal oder die gerade machthabende Partei oder die Zielgruppen für ihre jeweilige Missionsbemühungen. Sie machen einfach nur ihre Arbeit. Und werden dafür wertgeschätzt. Vielleicht eine Anregung für viele Verlage……..

Man darf aber auch hervorheben, dass viele Publikationen den Bürgerjournalismus durch Higgins kritisieren. Sinngemäß sei dies kein „richtiger“ Journalismus. Tja, da stellt sich aber gleich eine Reihe von Fragen. Warum beispielsweise verwendeten die „normalen“ Journalisten nicht eine ähnliche Technik und Methodik wie Higgins? Was soll besser sein an Autoren, die hauptberuflich schreiben und sehr oft ins Missionarische abgleiten? Was ist mit kombinierten Werbeschaltungen und dazu passenden, redaktionellen Beiträgen oder Beilagen? Für mich wäre es eher ein Anreiz, selbst besser und aktueller zu werden als eben mal die vermeintliche Konkurrenz zu diskreditieren. Zumal der Versuch der Diskreditierung gerade bei Tendenzjournalisten durchaus etwas hat, was man landläufig als „Geschmäckle“ bezeichnen könnte….. Und ehrlich, mir sind hobbymäßig schreibende Fachleute lieber als hobbywissende Journalisten….

Und noch eine persönliche Meinung hinterher. So etwas wie der Guardian, New York Times, Washington Post oder auch die Spürnasen bspw. der Süddeutschen haben immer ihre Berechtigung. Stern? Spiegel? Oder solche „Publikationen“ wie Junge Freiheit oder taz… brauche ich nicht wirklich.

Social Media als Waffe

Es ist längst bewiesen, dass Russland die malaysische MH 17 abgeschossen hat, siehe den Bericht der unabhängigen Plattform Bellingcat und munter direkt in den Krieg um die Ukraine eingreift, siehe ebenfalls den Beweis von Bellingcat . Darüber hinaus gibt es aber längst Eskalationsstufen vor einem Schusswechsel, an denen Moskau munter herumbastelt.

So ist auffällig, wie oft bei kritischen Berichten zu Russlands Verhalten sofort ein regelrechtes Störfeuer von Russlandfans kommt. Mal wird auf die Nato geschimpft, mal eine Parallele zur rechtswidrigen Invasion im Irak gezogen, mal an die Geschichte erinnert und sehr oft einfach nur mit Schlagworten denunziert. Siehe auch den Bericht des Auslandsjournal (ZDF). Das funktioniert prächtig, denn bei der Meinungsbildung steigen so manche Zeitgenossen und allen voran russlandfreundliche Politiker nebst ebensolchen Journalisten auf die vermeintlichen Berichte ein.

Was davon alles wahr sein kann, fragt man am besten die „Journalisten“ von Russia Today (siehe Wikipedia), einem 100% unter Kremlkontrolle stehendem Propagandasender mit einem Jahresbudget von mindestens 200 Mio Euro. Ungefähr die gleiche Summe dürfte noch einmals für die Penetrierung sozialer Netze vorhanden sein. Billiger wird es nur dadurch, dass hier Verantwortliche und Medienmacher ungeprüft vieles übernehmen oder mit eigener Ideologie vermischen und kundtun. Einige davon dürften schlichtweg auch gekauft sein, weil es Sinn macht.

Warum funktioniert das aber so gut? Nun, es ist erstens von sehr langer Hand geplant und kann jeden Fehlgriff westlicher Demokratien, wie auch aktuelle Entwicklungen schnell aufgreifen. Dazu gibt es eine Szenerie von absoluten Falschmeldungen bis hin zu ein paar Bröckchen Fakten. Diese Mischung fällt bei vermeintlichen Wahrheitssuchern auf sehr fruchtbaren Boden. Die paar Fakten, welche stimmen, bestätigen immer wieder das dumpfe Gefühl für dubiose Machenschaften des Westens. Kann sein, dass die ideologisch grundsätzlich so denken oder etwas ausgetickt sind, das Resultat ist in jedem Fall recht preiswert gegenüber einer bewaffneten Auseinandersetzung. (Ich will für westliche Demokratien nichts beschönigen, es lief und läuft tatsächlich vieles schief. Nur halte ich unser System für immer noch besser als andere.)

So, was sind denn die Hintergründe von Russlands „Heim ins Reich“ Politik? Persönlich vermute ich zunächst Ablenkung von innenpolitischen Problemen. Nichts eint so schön, wie der gemeinsame Feind vor der Haustür. Und es geht um Geld, sehr viel Geld. Die Oligarchen und die hohen Staatsbediensteten plünderten und plündern den Staat doch recht ungeniert. Putin wird oft auf zig Milliarden geschätzt, während er im staatskontrollierten Fernsehen den einfachen Diener des Volkes gibt. Die Oligarchen verdienen ebenfalls prächtig.

Mit diesen Hintergedanken darf man sich einmal die Ermordung von Boris Nemzov durch den Kopf gehen lassen. Sofort gab es Gerüchte, dass Islamisten, der Westen, Tschetschenen, die russische Opposition selbst, die Ukraine und sonst wer dahinter stecken würden. Störfeuer de luxe. Und sie wurden explosionsartig verbreitet. Dafür braucht man schon etwas Manpower und bspw. viele Accounts in Twitter, Facebook, etc.. Sie dürfen sich jetzt selbst denken, wer so viel Meinungsdruck mit so vielen Theorien in die Welt setzen kann…….. Moderne Kriege werden nicht nur mit Waffen ausgetragen. IT-Angriffe und jede Menge Stimmungsmache in sozialen Netzen und anderen Medien flankieren den ersten Schuss.