ebay soll Skype verkaufen

Nach einem Bericht der New York Times verkauft ebay den größten Teil von Skype an eine Investorengruppe um den Netscape-Gründer Andreessen. Der Preis soll bei rund 2 Mrd Dollar liegen. Geht man von einem Einkaufspreis von 2,5 Mrd zuzüglich satten Extrakosten aus – der Gesamtbetrag soll um 3,1 Mrd Dollar gelegen haben – , hat es das Engagement wohl nicht ganz gebracht.

Bereits seit längerer Zeit rumorte es um ebay und Skype.

Nie wurde eine halbwegs sinnvolle Integration in die ebay Geschäftsstrategie erreicht, zudem standen die Querelen mit Joltid im Raum.

Mich wundert trotzdem, dass der Verkaufspreis vergleichsweise niedrig ausfällt. Hat Google kein Interesse gehabt oder haben die schon etwas Eigenes in der Pipeline?

Zurück zu ebay. Das bringt wieder Geld in die Kasse. Angesichts der problematischen Umsätze am Marktplatz wohl nicht ganz unpassend……..

Skype und andere Probleme bei ebay

Der Umsatz von ebay steigt nicht so stark, wie eigentlich der Umsatz im Web. Genauer gesagt, fällt der Umsatz. Im Vergleichszeitraum zum letzten Jahr wurden ca. 100 Millionen weniger reingeholt. Und das, obwohl Skype und Paypal weiter angestiegen sind. Der Marktplatz lahmt. Kann man auch praktisch beobachten. Mein Hobby ist Angeln. Vor ein paar Jahren gab es rund 30.000 Auktionen in der (Deutschland) Rubrik, heute sind es um die 12.000, ein zunehmender Anteil davon Schrott aus China.

Das ist zurzeit aber nicht das größte Problem. Bei Skype hakt es fürchterlich im Bereich der Lizenzen. Ebay hat zwar Skype für 2,6 Mrd Dollar gekauft, muss aber Lizenzen für die Schlüsseltechnologie der Kommunikation zwischen den jeweiligen Rechnern zahlen. Und hier knallt es gerade. Die Lizenzgeber bei Joltid sind wohl etwas verstimmt, Verfahren sind anhängig.

Was ebay jetzt genau treibt, erschließt sich mir nicht. Auf der einen Seite könnte Skype eingestellt werden, auf der anderen Seite ist eine alternative Entwicklung möglich. Die aber wird etwas Zeit brauchen, zumal die Frage im Raum steht, wie man die Skype-Clients mit einem neuen Backbone kompatibel machen kann. Bin mal gespannt, ob es da einen Workaround für geben wird oder ob man sich zwischen ebay und Joltid noch irgendwie einigt. Den Dienst abzuschalten, wäre unterdes für alle Beteiligten das Dämlichste, was man machen kann. Zu gut sind die Verdienstaussichten langfristig. Fraglich ist in jedem Fall, ob ebay, wie vorgesehen, mit Skype 2010 an die Börse geht. Oder genauer: gehen kann.

Da kommt Google ins Spiel. Eine dicke Voice over IP Plattform fehlt noch im Portfolio des Internetriesen. Schon seit einiger Zeit geistern Gerüchte durchs Netz, Google sei an Skype interessiert. Das würde Sinn machen. Andererseits hat Google a) mehr als genügend Ressourcen, b) schon verflixt viele registrierte Nutzer. Wenn sie wollen, können die recht fix ein eigenes Netz in Konkurrenz zu Skype aufziehen.  Wie so etwas geht, hat Google ja schon mit Mobilfunksystemen und Browsern vorgemacht und das eigene Betriebssystem steht sowieso an.

Bin mal gespannt, wie der Tanz weitergeht. Ebay kann mit dem Damoklesschwert Lizenzprobleme weder einen guten Kaufpreis für Skype herausholen, noch gibts Eigenentwicklungen für umsonst. Da könnte Google preiswert abstauben……..

ebay Reisegutscheine – was ist los bei Vocatis?

Bahnt sich bei ebay ein neuer Problemfall mit Reisegutscheinen an? Was ist los mit den Angeboten von Vocatis aus Rostock? Das ist eine GmbH mit sehr begrenzter Haftung, die über diverse Accounts Hotelgutscheine vertickert hat.

Offensichtlich knallt es da heftig, u.a. weil einige der Accounts dreikantig rausgeflogen sind. In diversen Foren gibt es Schilderungen von Problemen bei der Einlösung der entsprechenden Gutscheine. Irgendwie scheint in dem Schlamassel noch ein Laden namens Cotosa drinzustecken.

Natürlich hat ebay eine detaillierte Diskussion unterbunden und einem der fähigen Mitglieder in Sicherheitsfragen, bubu.m, einen Maulkorb verpasst.

Interessante Taktik. Geht es um eine Begrenzung der Haftung für ebay gegen vermeintliche Schmähkritik oder hats wieder mal geknallt und es sollen Infos unter den Tisch gekehrt werden?

Men weset nisch……

ebay und die Versandkosten – die nächste Verschlimmbesserung

ebay ist schon etwas kurios unterwegs für meinem Geschmack. Nachdem man der Reihe nach eine ganze Menge seriöser, altgedienter Händler mit Powerseller-Status verloren hat, gehts jetzt munter weiter mit für mich nicht nachvollziehbaren Änderungen. Und zwar sowohl für mich als Käufer, wie auch Berater von Verkäufern.

Die Versandkosten innerhalb Deutschland sollen jetzt in den Preis einkalkuliert und nicht mehr separat aufgeschlüsselt werden.

Das klingt zuerst gut, hat aber einige unangenehme Nebenwirkungen.

Nix ist mehr mit Versandrabatt, wenn man mehrere Artikel auf einmal erwirbt. Der Verkäufer wird wohl – da er nun wirklich nicht kalkulieren kann, ob jemand nur einen Artikel oder gleich mehrere kauft – in den Endpreis reinrechnen müssen.

Nehmen wir einfach mal an, es handelt sich um ein Paket zu 5 Euro Versandkosten. Die werden jetzt wohl einfach auf den Preis aufgeschlagen, sonst macht der Verkäufer Verlust. Sind jetzt prinzipiell mehrere Bestellungen zusammenfassbar, fallen trotzdem pro weiterem Kauf wieder die 5 Euro an. Das System wird also für viele Käufer teurer, die gerne einmal ein paar Artikel „sammeln“, bevor sie sich diese zusenden lassen. Mhhhhhh. Klingt doch nicht nach Mehrumsatz.

Genauso ists mit der Psychologie. Wenn jemand etwas für 4,90 Euro zugeschickt bekommt, kann der Preis oft unter psychologisch wichtigen Grenzen, meinetwegen bei 9,90 Euro gehalten werden. Demnächst kostet der Artikel zwar genau dasselbe bei 14,80 Euro aber das sieht doch gleich nach viel mehr aus.

Ich frage mich seit geraumer Zeit, was die ebay Chefetage sich erstens denkt und was sie so für Ideen hat. Werbung gibts jetzt genug auf ebay. Paypal als eigenes Bezahlungssystem wird immer noch massiv propagiert und ebay hält auch hier das Händchen auf.

Die Frage ist nur, was der Gesamtmarkt macht. Und dem gings in letzter Zeit nicht so gut. Will ebay jetzt über höhere Gebühren (Porto inklusive) noch den schnellen Euro machen?  Was haben die eigentlich vor und welcher Typ Händler sieht strategisch noch einen Mehrwert bei ebay im Vergleich zu bsp. eigenen Shops, Amazon, Preisvergleichen – also ein Alleinstellungsmerkmal und Killerkriterium?

Das ist eine, mhhhh, wie soll man sagen, interessante Firmenpolitik.

Paypal in der Kritik – Einbehalt von Geld

Laut einigen Händlern macht Paypal gerade einen nicht sehr feinen Zug: Man sperrt Überweisungen an Händler wegen Unstimmigkeiten (ob echt oder nicht kann und will ich nicht beurteilen). Gleichzeitig werden aber noch Überweisungen von Kunden angenommen – so eine entsprechende Diskussion auf ebay-Foren.

Muss man sich mal vorstellen. Ein Händler kommt nicht an sein Geld, während es Paypal freundlich auf irgendeinem Konto bunkert und munter Zinsen zieht. Und zwar nicht nur über ein paar Tage. In den Foren war schon mal von einem Monat und mehr die Rede.

Frage: wie lange braucht man wohl, um eine Unstimmigkeit zu klären? Für mich ist das nicht verständlich, zumal den Händlern dadurch eine Refinanzierung und der Kauf neuer Artikel erschwert wird. Ergo sinkt auf Dauer die Anzahl der angebotenen Artikel.

Den vielzitierten Paypal „Käuferschutz“ mag ich derweil so nicht gelten lassen. Es gibt bei Paypal zig Ausnahmen und Situationen, welche gar nicht gedeckt oder versichert sind. Weiterhin erscheint für mich persönlich das Marketing von Paypal und die Suggestion einer „Sicherheit“ wichtiger, als ein tatsächlicher Schutz der Verbraucher – wenn man Sicherheit wirklich Ernst nehmen würde, könnte man sich ja mit GFKL, Schufa, Creditreform etc. zusammentun und bessere Schutzmechanismen implementieren. Ebay ist nach wie vor keine absolut sichere Plattform und Paypal hat für mich mehr Löcher, als ein Schweizer Käse.

Und jetzt noch die Händler auf dem Trockenen hängen lassen, während man als „Treuhänder“ den Schotter verwaltet? Ich persönlich habe Bauchschmerzen, wenn jemand so einfach beschließt, mein Geld eine Zeit lang einzubehalten. Vor allem weiß ich nicht, wie der „Treuhhänder“ Paypal abgesichert ist in Zeiten der Bankenkrise…………

Entsprechend steht die Empfehlung: sobald man als Händler meinetwegen 100 Euro oder eine Tageseinnahme auf dem Paypal-Konto hat, sofort aufs eigene Konto überweisen! Wenn Paypal dann doch einmal sperrt, Angebote pausieren lassen und/oder einen Anwalt hinzuziehen. Meines Erachtens sollte sich da mal eine staatliche Institution oder die EU um das Geschäftsgebaren von PayPal kümmern………