Spam mit miesen Links soll Konkurrenten abwerten

Man kann bekannterweise bei Google die Bedeutung einer Webseite pushen, indem man wertvolle Links auf seine Seite bekommt. Genau so gut werden aber Seiten abgestraft, wenn absolut minderwertige Links auf eine Webseite verweisen.

Genau hier setzen gerade mal wieder diverseste „Dienstleister“ und Inhaber von Seiten an, über die kritisch berichtet wird. In letzter Zeit erhöht sich bei sehr, sehr vielen Webseitenbetreibern erstens der normale Spam auf Blogs, zweitens die Anzahl eingehender Links von miesester Qualität. Neulich erst hat Google ein neues Tool herausgebracht, mit dem man eingehende Links abwerten und annulieren lassen kann (einfach mal nachsehen: disavow links). Ich glaube, dieses Tool braucht man in den meisten Fällen nicht, da Google in der Regel sehr schnell merkt, wenn man mit irgendwelchen, schwachsinnigen Links bombardiert wird. Wer ansonsten ein seriöses Linkprofil hat, dürfte relativ wenig Ärger mit solchen Vögeln bekommen.

In so fern werde ich bei meinen Webseiten erst einmal nicht tätig und schaue mir erst eine Zeit lang an, was sich denn an Positionen ändert. Bislang nicht viel, obwohl jede Menge Schrott hereinprasselt. Man kann vermuten, dass sich viele dieser Probleme mit der Zeit selbst klären werden, indem die typischen „Negativlinks“ der Reihe nach als absolut bedeutungslos eingestuft werden. Ergo warte ich noch, bis sich definitiv herausstellt, dass größere Schäden auftauchen. Handeln kann man dann immer noch und die Betreiber, sowie Inhaber der entsprechenden „Negativlinks“ dürften recht schnell ebenso erledigt werden.

Double-Opt-In zur Bestätigung des Double-Opt-In bei Email-Marketing?

Zumindest das verstehe ich bei dem vom OLG München bekannt gewordenen Urteil. Der Reihe nach. Beim Duble-Opt-In Verfahren meldet sich der Benutzer für einen Newsletter an. Er erhält eine Bestätigungsmail und muss diese nochmals anklicken, damit er seine Zustimmung zum Erhalt künftiger Werbemails verifiziert.

Das OLG München meinte aber jetzt, bereits die Zusendung dieser Bestätigungsmail würde ein ausdrückliches Einverständnis des Empfängers erfordern. Frage nur: wie bitte, soll man das denn einholen? Rechtlich sicher wäre wiederum nur das Double-Opt-In. Und das wiederum geht ja nicht, weil zuvor eine irgendwie geartete Einverständniserklärung rechtssicher vorliegen müsste. Da beißt sich die Katze irgendwie in den Schwanz. Einziger Ausweg, der mir persönlich auf die Schnelle einfällt, dürfte eine Initiierung über Communities sein, bei der ein bereits authentifizierter Benutzer ausdrücklich um Zusendung von Newsletter und Co. bittet.

Für mich ist das Urteil absolut praxisfremd und an den Haaren herbeigezogen. Zumal gerade die Unternehmen, welche mit einem sauberen Double-Opt-In arbeiten, die sauberen Unternehmen sind. Im Vergleich zu den ganzen Spam-Schleudern und ausländischen Newsletterdiensten machen sie sich noch die Mühe, ihre möglichen Empfänger zu fragen, bevor die Newsletter heranrauschen.

Bin mal gespannt, was jetzt passiert. Dürfte wahrscheinlich, wie in anderen Fällen, bis zum BGH laufen. Ob das Online Marketing mit Emails durch das Münchener Urteil in irgend einer Frage für den Endverbraucher besser wird, wage ich doch heftigst zu bezweifeln.

Crowd-Sourcing und Pitches kritisch betrachtet

Ich war letztens auf einer Internet-Konferenz und habe mir einen Vortrag zum Crowd-Sourcing angehört. Der Redner stellte die vielen positiven Aspekte heraus, wenn man beispielsweise ein neues Logo sucht und dann weltweit nach Ideen fragt. Kann man machen. Der Redner sagte dann, dass er unter mehreren Hundert Entwürfen das passende Logo sehr preiswert erhalten hat. Das ist schön für ihn.

Aber was ist mit den ganzen Agenturen, welche eine riesige Menge Arbeit hineingesteckt haben? Nehmen wir mal hypothetisch an, man bräuchte für ein Logo im Schnitt eine halbe Stunde und 200 Agenturen oder Designer würden sich damit beschäftigen. Dann wären insgesamt 100 Arbeitsstunden angefallen und eine einzige Agentur oder ein einziger Grafiker würde gerade mal zwei- oder dreihundert Euro verdienen, wenn er sich richtig hereinhängt. Rechnet man die 100 Arbeitsstunden dagegen, ist Crowd-Sourcing ein oft sehr, sehr ineffizientes Modell.

Bei jeder normalen Kalkulation verdient ein Grafiker so ab 50 EUR aufwärts die Stunde und hat zusätzlich noch den Verwaltungsaufwand. Ergo ist die Gesamtheit an geleisteter Arbeit bei 100 Stunden in diesem Fall ca. 5.000 EUR wert. Heraus kommt aber gerade mal eine volkswirtschaftlich berechenbare Summe von 200 oder 300 Euro. Abgesehen davon, dass viele Leute in der Zeit nun wirklich etwas besseres hätten tun können.

Ähnlich sieht es bei den Agentur-Pitches aus, eigentlich eine sehr frühe Form des Crowd-Sourcing. Da machen sich 5, 6 oder mehr Agenturen richtig viel Arbeit und werfen ihre zu bezahlenden Mitarbeiter an. Einer bekommt später den Auftrag, holt seine Kosten wieder herein und verdient dann eine gewisse Summe. Die anderen bleiben auf ihren Kosten sitzen. Unter dem Strich erscheint mir dieses Modell als auch nicht wirklich zielführend. Immerhin muss eine Agentur auch von vornherein die kalkulatorischen Kosten aufschlagen, falls es nicht zum Sieg und dem entsprechenden Auftrag reicht. Diese Umlage dürfte in der Summe teurer für den Werbetreibenden sein, als direkt mit einem guten Briefing und absolut zielgerichteter Arbeit loszulegen.

In der Gesamtheit ist Crowd-Sourcing oder ein Pitch immer ein sehr, sehr zweischneidges Schwert. Man ist sich immer noch nicht sicher, ob man wirklich etwas Vernünftiges bekommt und minimiert durch eine Vielzahl von Teilnehmern nur das Risiko eines Totalversagens. Das wiederum lässt sich viel einfacher und preiswerter erledigen, wenn man Erfahrung bei der Agenturauswahl anwendet. Rein volkswirtschaftlich gibt es eine absolute Milchmädchenrechnung, von der unter dem Strich keiner richtig etwas hat.

Budgets im Online Marketing

Die Budgetplanung online ist so eine Sache. In der klassischen Werbewelt gibt es Etats, die mehr oder weniger effizient im Jahresverlauf genutzt werden. Eine ungefähre Analogie findet sich online eigentlich nur bei Bannerschaltungen. Diese sind zwar wenig wirksam, jedoch sind TKP-Kampagnen fest planbar. Ganz anders sieht es bei Adwords und SEO aus. Hier steht man unter direktem Einfluss dessen, was die böse Konkurrenz so gerade treibt. Verändern sich die Gebote in Adwords oder haben Mitbewerber plötzlich gute Suchmaschinenoptimierung, kann man nachziehen. In jedem Fall lohnt aber eine Abschätzung der Kosten / Nutzen zu den geänderten Wettbewerbsverhältnissen.

Was mir vollkommen unverständlich ist, sind feste Etats für erfolgreiche Kampagnen. Der Markt ist da, man kann Produkte liefern und trotzdem soll ein Werbebudget eingehalten werden. Diese Denkweise erscheint mir höchst dubios. Wenn man mit genau kontrolliertem Einsatz linear mehr und vor allem profitablen Umsatz machen kann, warum sollte man dort künstlich bremsen? Man würde Kunden verschenken, frei liegende Marktanteile nicht besetzen und obendrein richtig schöne Gewinne liegen lassen. Und das, nur um eine irgendwann geschehene Budgetplanung nicht anzupassen? Ich bitte Sie.

Google wertet Inhalte noch stärker

Da tut sich was bei den Positionen von Suchbegriffen. Immer noch klettern Seiten mit starken Inhalten. Im Gegensatz hierzu fallen reine Spamgeschichten sowie amateurhafte Verlinkungen weiter ab. Die Qualitätsanforderungen steigen kontinuierlich. Bin gespannt, wann man den Endstand sehen kann, ich freue mich schon jetzt darauf ;-).