Wer sich das boomende Online Marketing sowie die damit verbundenen Aufgaben ansieht, entdeckt einen deutlichen Wandel in der Werbung. Ein gutes Design reicht nicht, ebenso wenig ein griffiger Text. Fachwissen in Technik, aktuellem Marktgeschehen online sowie der richtigen Implementation verschiedener Werbemaßnahmen sind dringend erforderlich.
Im Zuge des Web 2.0 Hype starten gerade viele Versuche, mit hektischen Aktionen diesen Markt zu bedienen. Hat man im „Fachmagazin“ für die Agentur etwas über Web 2.0 gelesen, bietet man dem Kunden sofort ein Blog an. Weil: das ist ja Trend, die anderen machens auch und es gibt erfolgreiche Beispiele, was man mit einem Blog erreichen kann. Schon hoppelt die halbe Agenturenwelt in der Gegend herum und bietet Blogs an. Damit der Kunde unterschreibt, gibt es Unheilsverkündungen – das ist Standard, jeder hat es, sowas brauchen Sie auch… -. Oder eben ein Zückerli – DAS ist DER Trend, super effizient…… -. Wenn jemand derweil noch nicht mal in der Lage ist, selbst oder mit agentureigenen Ressourcen ein Blog aufzusetzen -nicht bei blogger.de oder blog.de-, naja.
Entsprechend ziehen gerade in allen Bereichen die Spezialisten für Online Marketing vorbei. Und, mal ehrlich, würden Sie einem Photoshopper ein unternehmenskritisches Adwords-Konto anvertrauen? Während Ihnen der Spezialist auch noch eine genaue Auswertung liefert, die zu besseren Resultaten führt? Der Photoshopper ist gut, wenn es um Design geht. Was darüber hinaus geht, ist Sache für Profis.
Viele Unternehmen erkennen dies gerade und setzen auf Spezialisten. Sowohl auf Agenturseite, als auch im Unternehmen selbst. Und sie fahren damit besser. Einziges Problem zurzeit ist ein Mangel an wirklich gutem Personal. SEO? Da ist der Markt leer gefegt. Die machen lieber ihre eigenen Projekte und verdienen nette Summen an Werbung und Prämien. SEM? Auch nicht viel besser. Wirklich gute SEMler nehmen nicht mehr alle Kampagnen an. Blogs? Gute Schreiber gibts zwar, aber zu wenig können die Technik. ebay? Ist noch einiges zu haben, wird aber knapp. Die vielen nebenberuflichen Agenten waren und sind vom Können her durchwachsen – von Spitze bis Katastrophe.
Berufseinsteiger oder Hochschulabgänger können die Lücken nicht füllen. Bei letzteren fehlt oft eine aktuelle Ausbildung in der Praxis, bei ersteren die Erfahrung.
Bin mal gespannt, wann es den ersten Studiengang Online Marketing gibt. Der dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Und ich bin gespannt, welche Hochschule den in welcher Qualität anbieten wird. Immerhin ist eine Mischung aus Marketing in verschiedenen Aspekten und High-Tech in verschiedenen Aspekten nötig.