Webseitenbetreiber sollen für Links haften – bei Urheberrechtsverstößen

Eine Kammer des Landgerichts Hamburg hat geurteilt, dass Betreiber kommerzieller Internetseiten für ausgehende Links haften sollen. Und zwar bei Urheberrechtsverstößen auf der Zielseite. Das darf man sich ruhig einmal auf der Zunge zergehen lassen. Niemand kann sagen, ob ein Webseitenbetreiber beispielsweise seine Fotos alle brav lizensiert hat. Entsprechend ist es unmöglich, eine Haftung für einen Link auf genau diese Seite irgendwie zu übernehmen.

Nehmen wir einfach mal die großen Portale. Sei es der Nachrichtendienst der Telekom, GMX, Yahoo oder Microsoft. Wie zur Hölle soll man wissen, ob die bei einem neuen Beitrag meinetwegen ein ganz normales Stockfoto oder ein Promibild auch sauber eingekauft haben? Laut den Hamburger Richtern wäre also ein Link auf die Startseiten der Portale mit in der Abmahnfalle, wenn meinetwegen aus Versehen ein Mitarbeiter der Zielseite die Gebühr fürs Foto nicht bezahlt oder falsch lizensiert hat.

Das halte ich für absoluten Blödsinn. Klar ist, dass man keine Links auf Seiten setzt, wo irgendwie erkennbar ein Urheberrechtsverstoß oder auch beispielsweise ein Verstoß wegen Beleidigung offenbar vorliegt. Aber wie soll ein Webseitenbetreiber ahnen können, ob nicht irgendwelche Rechtsverstöße bei Inhalten vorliegen? Das ist nicht möglich – zumal sich im Internet Inhalte dauernd dynamisch ändern. Gerade die Startseiten von Newsdiensten, Portalen und zig anderen Seitentypen ändern sich fortwährend. Nach Auffassung der Hamburger „Internetexperten“ muss man das also jedesmal hinterfragen. Blödsinn. Technisch undurchführbar. Vom Verwaltungsaufwand so hoch, dass man ganze Seiten stilllegen könnte.

Während dessen sind deutsche Gerichte bei den richtigen Knackpunkten im Web erstaunlich zahnlos. Hetze auf Facebook, russische Angriffe auf deutsche Seiten, Beschiss mit Betrugsmails, der Abmahnwahn oder auch die Steuervermeidung der Internetriesen werden einfach nicht angegangen. Statt dessen soll sich jeder kleine Webseitenbetreiber um die Inhalte ausgehender Links kümmern – von denen das Web zu einem großen Teil lebt. Natürlich wird dies auch für Onlineportale, Blogs und die Onlineauftritte von Zeitungen gelten. Upps, da kann man gleich manche Quellenangabe, Referenzierungen und vieles mehr faktisch vergessen. Schönen Gruß an die Pressefreiheit.

Wenn dieses Urteil nicht schnellst möglich kassiert und in vernünftige Bahnen gelenkt wird, ist dies ein erheblicher Schaden für sehr, sehr viele deutsche Webseitenbetreiber. Die Funktionalität wird abnehmen, die Vielfalt abnehmen und mit andauernden Prüfungen werden deutsche Webauftritte im internationalen Vergleich viel zu teuer. Volkswirtschaftlicher Wahnsinn. Ich glaube, die Herren in den Roben haben wenig Ahnung, dass sie damit bis hin zur Pressefreiheit fröhlich am Internet herumsägen.

Hypes

Kommt eine neue Technologie, kommen die Trendsetter. Dabei ist nicht jede neue Technologie so neu, wie oft beschrieben wird. Auch darf man kritisch hinterfragen, ob wirklich alles Sinn macht. Gehen wir mal kurz in die Historie und gucken uns an, was so alles als Schlagworte durchgespielt wurde.

Content Marketing. Natürlich braucht man im Online Marketing gute Inhalte und muss diese auch überzeugend vermarkten. Neu ist daran nichts.

Inbound Marketing. Man wartet auf die Kunden, indem man sich auffindbar macht. Auch nichts Neues, Adwords und SEO funktionieren genau so.

Social Media. Nichts Neues. Gibts seit den ersten Tagen des Internet. Zuerst auf Mailboxsystemen, später beispielsweise auf IRC (Internet Relay Chat).

Ok, dann gucken wir uns mal an, was da jeweils für ein Wirbel drum gemacht wird. Social Media ist für viele das Allheilmittel im Online Marketing. Nun, das ist es definitiv nicht. Es funktioniert für verschiedene Benutzergruppen gut, für bestimmte Dienstleistungen und Produkte überhaupt nicht. Was mir bei den Anbietern oft fehlt, sind Zielgruppenanalysen und die Messung der Werbewirksamkeit. Nett schwätzen kann man überall. Wichtiger ist, was an Umsatz für den Kunden mit welchem Aufwand herein kommt.

Was an Inbound Marketing neu sein soll, erschließt sich mir nicht. Adwords gibts schon seit Jahren, SEO auch. Das ist per Definition inbound.

Und dass gute Inhalte sowohl der Schlüssel für Kundeninteresse ist, wie sich auch selbst ganz gut vermarkten lässt, ist eine Binsenweisheit seit dem Beginn des Internet.

Was mir wichtig ist: wie kann man die Themen auf dem Stand der Technologie ausreizen? Bei Social Media gehts um echtes Kundeninteresse und Reputation. Dafür braucht man Daten. Wo sind die Nutzer, wer sind die Multiplikatoren? Wie komme ich an die ran? Wie kann ich eine gute Reputation erreichen, damit man im Zweifelsfall mich fragt? Mit welchen Keywords oder Hashtags unterhalten sich die Leute über meine Themen? Welche Plattformen machen am meisten Sinn? Wie ist das Verhältnis von Aufwand und Nutzen, welche Kennzahlen eignen sich dafür?

Dafür muss man auch einmal Themen hinterfragen. Ganz banales Beispiel: Tesla Motors jagt wie ein Gewitter durch Facebook, weil sie ein neues Elektrofahrzeug für ca. 30.000 EUR angekündigt haben. Überall Interesse. Ist aber noch nicht da. Tesla hat im Mai 2016 laut Kraftfahrtbundesamt genau 53 Neuzulassungen. Volkswagen hat 55.472, Audi 26.713, Mercedes 25.064. In so fern darf man den Hype auch einmal von dieser Datenquelle aus betrachten. Und auch die Reaktionen etwa auf Facebook nach wahrscheinlichen Möglichkeiten über einen Zeitverlauf abschätzen.

Das ist nur ein Beispiel, wo man Hintergrundinfos und Daten zur Validierung braucht.

Denken Sie nach!

Und dann sind wir längst noch nicht bei Online-Strategien oder intelligent gesteuerten Kampagnen.

Ungefragte Werbezusendungen

Tja, wer will nicht gerne bei Facebook erfolgreich sein? Schon zum x-ten Mal trudelte bei mir eine ungewünschte Werbemail bezüglich dieses Themas ein.

Spam Mail zu Facebook-Marketing

Wieder einmal wird Oliver Pott zitiert, wieder einmal wird zusätzlich ein erfolgreicher Unternehmer zitiert, wieder einmal gehts um ach so tolle Angebote und wieder einmal gibts den Mist als angebliches Sonderangebot.

Einfach 200% Mehrumsatz ist ein vages, oft so nicht haltbares Versprechen. Facebook-Wir-machen-das-für-Sie, angebliche Geschenke, angeblich eine „hochwertige Aktion“…… bla, bla, bla.

Na, auch eine Best-Price Garantie kann man da sehr leicht geben, weil das „Paket“ eben zusammengefrickelt ist und eh nicht vergleichbar mit anderen Agenturen.

Leute, mal im Ernst. Glaubt jemand wirklich, dass er über alle Branchen hinweg mit dem gleichen Aufwand irgendwas bewirken kann? Für eine Versicherung, einen großen Telekommunikationsanbieter, Kredite und andere hart umkämpfte Brachen schätze ich, dass die 4 Wochen dieses Anbieters gar nichts bringen. Im Gegenzug stellt sich die Frage, was ein Nischenanbieter investieren muss und ob überhaupt die passende Zielgruppe auf facebook unterwegs ist. Obendrein sind Social Media Kampagnen sehr langfristig zu sehen. Und, um das Ganze noch mal zu toppen: Für irgendwie emotionsgeladene Produkte funktioniert facebook oft sehr gut, bei rein technischen Produkten teilweise gar nicht.

Also, ich würde lieber einen Profi fragen, der mehr Ahnung hat und nicht einfach beliebige Nutzer zuspammt………

Panama Papers

Die ICIJ hat die Daten der Panama-Papers auf eine Webseite gespielt und veröffentlicht. Und das mit einer komfortablen Suchfunktion.

Nun, angesichts der enormen Datenmenge wird es schwer mit der Recherche nach Einzelpersonen. Aber man kann ja anders suchen und interessante Querverbindungen entdecken.

Wichtig dabei sind u.a. die Bezeichnungen von typischen Kapitalgesellschaften in verschiedenen Sprachen.

https://offshoreleaks.icij.org/search?utf8=✓&q=gmbh&e=&commit=Search sucht beispielsweise nach GmbHs. Das gleiche kann man mit KGs oder AGs machen. In Holland heißt das Äquivalent zur GmbH beispielsweise BV oder b.v. für besloten vennootschap. Eine Aktiengesellschaft ist die NV oder n.v. für naamloze vennootschap. Für Freunde französischer oder spanischer Firmen nimmt man dann die SA oder s.a. als Bezeichnung der Société Anonyme.

Einfach mal durchprobieren.

Und schwupps, stößt man auf interessante Mitspieler – auch mit Klarnamen.

06814109720 Telefonnummer mit Dauerbelästigung

Seit geraumer Zeit versucht die Telefonnummer 06814109720 immer wieder, mich zu erreichen. Dabei handelt es sich nach Auskunft verschiedener Internetforen wie tellows.de, anruf-info.de, telefonspion.de oder auch telefonspion.de um eine m.E. dubiose Nummer. Unter der 0681-4109720 (eigentlich Saarbrücken) kann man niemanden erreichen. Ergo darf man m.E. wohl wieder einmal von Spammern, Dialern, dubiosen Callcentern oder sogar Betrügern ausgehen. Jedenfalls habe ich solchen Vögeln nicht meine Einwilligung für Anrufe gegeben.

Heute gab es gefühlt den 7. oder 8. Versuch, mich zu erreichen. Wohlgemerkt auch außerhalb üblicher Bürozeiten. So hatte ich die Typen schon mal an einem Samstag auf meiner Liste nicht angenommener Anrufe.

Kann sein, dass es ein ach so tolles Angebot ist – mich interessiert es nicht. Wenn ich etwas möchte, suche ich entsprechend im Web. Oft stecken dahinter ausländische Callcenter, welche ganze Netzbereiche abgrasen möchten. Recht oft sind diese Sachen folgendermaßen aufgezogen:

Eine vermeintliche „Verbraucherumfrage“ soll für die Einwilligung durch spätere Belästigungen weiterer Callcenter sorgen. Oder es gibt angebliche Gewinnspielmitteilungen – wer hier seine Kontodaten angibt, wird abgezockt. Dazu hätten wir noch die beliebten Abos von Zeitschriften.

Ganz perfide sind die sogenannten „Änderungskündigungen“. Dem Verbraucher wird gesagt, er hätte ein Abo oder einen Vertrag abgeschlossen. Das stimmt natürlich nicht. Wer jetzt das „Änderungsangebot“ annimmt, hat erst recht den Schrott am Hals.

Hier ein Versicherungsangebot, dort ein Stromanbieter, das nächste ach so tolle Gewinnspiel…… die Typen nerven einfach.

Nun, wie reagiere ich darauf? Erst mal die Telefonnummer sperren. Unter Android, wie bei einem Samsung Galaxy, geht das so: Zunächst die Nummer speichern, beispielsweise unter dem Namen „Schrott“, „Nervensäge“ oder „Beschiss“ ;-). Dann das Menü aufrufen zur Bearbeitung der Telefonlisten (liegt bei geöffneter Kontaktliste auf dem Knopf unten links). Und ab mit dem Müll auf die Sperrliste. Hier erscheint nun ein Kreis mit einem Balken. Fertig.

Was kann man allgemein bei unerwünschten und nicht autorisierten Telefonanrufen machen? Wer Lust hat, könnte sogar richtig fies werden. Wohlgemerkt gilt dies nur, wenn Sie absolut sicher sind, keine Anruferlaubnis gegeben zu haben. Unerlaubte Telefonwerbung ist nun mal mit ziemlich hohen Strafen verbunden. Nehmen wir einmal an, Sie beleidigen den hoffnungsvollen Anrufer gründlich. Böse, böse. Sehr viel wird der aber nicht machen können, weil dann dem Betreiber des Callcenters gegebenenfalls die Netzagentur im Nacken hängt. Oder veräppeln Sie den Anrufer. Geben Sie ruhig falsche Daten an. Idealerweise die eines anderen Callcenters ;-). Nur sollten Sie nichts unternehmen, was die ursprüngliche Nervensäge, respektive seine Kollegen, irgendwie ermutigen könnte ;-).